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Fuchs da nötig, seinen Mund zu öffnen, wo an die Stelle der Männer Hunde getreten sind (Bb, Da 2, 3, 4; vgl. Dc, das sich unter dem Einflusse von XXII gebildet hat). Dass die Frau ursprünglich diesen Platz inne hatte, wird auch durch den Umstand bestätigt, dass in denjenigen Varianten, in welchen das bedrängende Element zufällig, ohne gerufen zu werden, zur Stelle gelangt, bis auf ganz vereinzelte Ausnahmen (Al ‘b. Reisj.’, Fa 9, Ha 3, 5)[1] immer Frauen auftreten, gewöhnlich sogar ausschliesslich. Dies ist auch ganz natürlich, da das Wasserholen hauptsächlich eine Beschäftigung der Frauen ist. Und ebenso natürlich ist es, dass sie meist gerade die Stange, an welcher sie die Kübel zur Wuhne tragen, als Waffe benutzen.

Die Wuhne, in welche der Bär seinen Schwanz steckt, wird in einer so alten Variante wie der der wermländischen Finnen (Ao ‘a. Werml. 1’) ausdrücklich der Altweiberbrunnen genannt. In Finnland finden wir die Frau oder auch einfach die Wuhne als zugehörig zu einem Gehöfte mit besonderem Eigennamen. Abgesehen von einigen wenigen zufälligen Namen wird überall in Finnland die mythische Benennung Ilmala (Aa ‘a Raisio’) getroffen, doch gewöhnlich in der Pluralform Ilmola; diese hat Salmelainen[2] zu Ilvola verdreht, welche Bezeichnung nur in zwei volkstümlichen Varianten (Af-j, ‘b. Itä-S., d. Pielisj.’) vorkommt. Andere irrige Formen sind Ilmeilä (Ah ‘a. Jääski’), Immola (Aj, m ‘a. Ristij., b. Eno 3, Ristij. 2, Hyryns. 3’), Immilä (Ad ‘a. Iitti’), Impola (Aa ‘a. Vars.-S.’), Impilä (Am. ‘b. Hyryns. 2’), Inkala (Aj ‘b. Nurmes 1’) und Ismala (Ah ‘a. Antrea’). Auch in Lappland (Ba 1, 2, 3) wird die Wuhne auf viele verschiedene Arten ausdrücklich als eine solche bezeichnet, welche im Winter den Hausbewohnern als Brunnen dient. Und dass sie auch sonst als Menschenwerk gedacht und in Folge dessen in die Nähe von Menschenwohnungen gelegt worden ist, geht mit völliger Klarheit aus allen den Varianten hervor, in denen überhaupt Verfolger


  1. Mit den finnischen Wörtern vesimiehet (Wasserleute, mies = Mann, Aj [b. Ilam. 1, Pielisj. 3]) und sotkumiehet (Wäscher, Aj [b. Ilam. 5]) können ebenso gut Weiber wie Männer gemeint sein.
  2. Herausgeber der ersten finnischen Märchensammlung.
Empfohlene Zitierweise:
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/34&oldid=- (Version vom 1.8.2018)