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Von der List hat sich nur der Schwur erhalten. Die Form Froumunds scheint, wie auch ihr Anfang darthut, aus der Fredegars hervorgegangen zu sein. Freilich ist sie mangelhafter und im übrigen besonders merkwürdig, weil der Bär an die Stelle des Löwen getreten ist. Die Form der Kaiserchronik ist offenbar aus denen des Avianus und des Froumund zusammengesetzt, wobei aus der letzteren ausser der Rahmenerzählung nur der Hirsch und der Zug, dass der Fuchs das Herz frisst, entnommen ist.

Wenn ich nun alle Formen des vorliegenden Märchens aus der von der syrischen Uebersetzung repräsentierten Urform abgeleitet habe, so habe ich doch durchaus nicht damit behaupten wollen, dass sie unmittelbare schriftliche Uebertragungen oder Nachbildungen von einander seien.[2]

Doch wenn auch die indische Form die ursprüngliche zu sein scheint, so brauchen doch die Grundgedanken derselben nicht wirklich indischen Ursprungs zu sein. Dass der Esel in Verbindung mit dem Löwen und dem Fuchse auch in Griechenland in andern Märchen vorkommt, beweisen einige äsopische Fabeln (Halm, No. 326, No. 260; vgl. auch No. 336). Das Zeugnis dieser drei äsopischen Fabeln für die Ursprünglichkeit des Esels in der erwähnten Verbindung ist um so gewichtiger, als in der ganzen griechischen Fabelliteratur kein anderes Beispiel von dem Vorkommen des Hirsches in derselben Verbindung zu finden ist. Auch in den beiden Fabeln (Halm, No. 128 und 129) in denen er bloss mit dem Löwen zusammen erwähnt wird, kommt der letztere nur in der Schlussepisode als Mörder des Hirsches vor.

Was ferner die Dummheit des Esels antrifft, so berechtigt uns, wie schon Benfey geäussert hat, der Mangel an schriftlichen Ueberlieferungen nicht zu der Annahme, dass der Esel bei den Indern nicht von Alters her der Träger dieser Eigenschaft gewesen sei. Und ausserdem tritt im vorliegenden Märchen von den Eigenschaften des Esels die Geilheit am meisten hervor, die sowohl von Weber wie von Benfey für eine indische Vorstellung erklärt wird und sonst


  1. S. 17 Z. 2 von unten statt 1673 lese 1873. (Berichtigungen)
  2. Ich bin hierin ganz der Meinung von Wilhelm Wackernagel (Kleinere Schriften II, Leipzig 1673[1], S. 294) und Reissenberger (a. a. O. S. 8).
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Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)