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des Märchens unter dem Einflusse des Tiermärchens (IV), dass in allen nicht corrumpierten Varianten damit verbunden ist, aus folgendem in Frankreich vorkommenden Teufelsmärchen zu Tieren verwandelt worden sind.

Fa. Franzosen 1. Normandie. (Grimm, KM. No. 189 Anm., III³. S. 260.) – 2. Ebendas. (Le Héricher, Itinéraire du voyageur dans le Mont-Saint-Michel S. 4.)[1]3. Bretagne. (Sébillot, Tr. & Sup. de la H.-Br. I. S. 326.) – 4. Berry. (Laisnel de la Salle, I. S. 128.)[1]

In diesen französischen Varianten folgt, wenn wir die beiden ersten einander ergänzenden als eins rechnen, auf das vorliegende Bauen des Hauses ausnahmslos das vorher besprochene Bewirtschaften des Feldes (XLIX). Da nun das erstere dieser verbundenen Märchen sich als ursprüngliches Teufelmärchen erwiesen hat, so dürfte es nicht allzu kühn sein, in Bezug auf das letztere dasselbe anzunehmen. Diese Annahme gewinnt noch an Wahrscheinlichkeit, wenn man bedenkt, dass von allen nordischen Märchen vom Bären und Fuchse die besprochenen die einzigen sind, in welchen die Tiere sich mit ihnen fernliegenden menschlichen Verrichtungen thatsächlich[2] beschäftigen.

Die Umwandlung der zwischen Teufel und Mensch sich abspielenden Märchen in zwischen Bär und Fuchs sich abspielende ist ja auch sehr leicht zu verstehen, wenn man nur bedenkt, dass in beiden Märchengattungen der durchgehende Grundgedanke in dem Gegensatz zwischen dem stärkeren, aber Dümmeren und dem Schwächeren, aber Schlaueren besteht, bei welchem sich die Wagschale gewöhnlich auf die Seite des letzteren neigt. Ob die vom Teufel und Menschen handelnden Märchen, sowie die vom Bären und Fuchse handelnden, ebenfalls nordischen Ursprungs sind, ist natürlich ohne spezielle Untersuchungen unmöglich zu entscheiden, aber wenn dies einmal klar gelegt werden würde, so müsste man dann ebenso fragen: ist der in den nordischen Tiermärchen sich findende Gegensatz


  1. a b Sébillot, Tr. & Sup. de H.-Br. I. S. 329.
  2. Das Fischen mit dem Schwanze (VII) z. B. ist, wie ich schon dar gelegt habe, kein thatsächliches, seinen Zweck erreichendes Fischen.
Empfohlene Zitierweise:
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/112&oldid=- (Version vom 1.8.2018)