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um den Argwohn des Bären wach zu rufen, aber auch dafür giebt ihm der Fuchs eine befriedigende Erklärung, indem er sagt, dass er Sand oder kleine Steine (Am ‘e. Ristij.’ Erbsen) zwischen die Mühlsteine gestreut habe. Und in diesem Falle (ausser in Da 5, das eine Uebergangsform ist) hilft auch sein Rat augenscheinlich, da der Bär in der angegebenen Weise auch seine Steine zum Knirschen bringt.

Das Offenbarwerden des wahren Sachverhaltes durch die dunklere oder hellere Farbe hat sich jedoch auch in Finnland allgemeiner beibehalten, wenn auch übertragen auf die vierte Einzelerzählung, das Grützekochen. Denn dass dieses, abgesehen davon, dass die in den finnischen Varianten vorkommende Kota[1] ein echt finnisches Detail ist, in dem, mit dem Auswaschen des Mehles endigenden, Mahlen seinen Ursprung hat, geht sowohl aus den Varianten der finnländischen Schweden (Da 2, 4; vgl. 3), in welchen der Bär, indem er den Topf durchlöchert, die Grütze ins Feuer fallen lässt wie das Mehl in das Wasser, als auch besonders aus der finnischen Variante (Ak ‘a. Soini’) hervor, in welcher der Bär die Grütze mit Schnee verdünnt. Doch gewichtiger als die Farbe trat als Verräter des Unterschiedes bei der Grütze bald der Geschmack hinzu, zu dessen Verbesserung der Fuchs dem Bären rät, auf den über dem Haken befindlichen Sparren der Kota zu steigen und von da aus sein Fett in die Grütze tropfen zu lassen. Indem der Bär dies versucht, verbrennt er sich gewöhnlich den Schwanz, oder auch versengt er sich, besonders indem er herunterfällt, alle Hare. Und schliesslich wird das ganze Märchen einfach zur Erklärung der Kurzschwänzigkeit (Aj, k, l ‘a. Nurmes, Soini, c. Pyhäj.’) oder der schwarzen Hare (Aj, s ‘a. Rautav., Pohjois-I.’) des Bären angewendet, was eigentlich zum Fischen mit dem Schwanze (VII) und zum Bemaltwerden (XIII)[2] gehört und vermutlich aus diesen Märchen entnommen ist.


  1. Kota, eine Art Zelt, ursprünglich von den Finnen als Wohnstätte benutzt, gegenwärtig nur noch als Feuerstätte.
  2. Ah ‘a. Rusk.’ zeigt auch sonst eine nahe Verwandtschaft.
Empfohlene Zitierweise:
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/102&oldid=- (Version vom 1.8.2018)