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kleinrussische Litteratur in den österreichischen Gebietsteilen in Jurij Fedkowitsch (Josef Hordynski). Im Jahre 1834 in der Bukowina als Sohn eines Beamten geboren, trat Fedkowitsch 1852 in den Militärdienst, den er im Jahre 1863 als Offizier wieder verließ. Frühzeitig mit der deutschen Sprache und Poesie bekannt geworden, schrieb er seine ersten lyrischen Gedichte in deutscher Sprache, bis ihn ein kleinrussischer Patriot veranlaßte, sich der Sprache des eigenen Volkes zu bedienen. So trat Fedkowitsch in die kleinrussische litterarische Bewegung ein, unter deren hervorragendste Vertreter er sich reihen sollte. Seine Gedichte und Erzählungen, erstere zum Teil unter dem Einflusse Schewtschenkos, zeichnen sich durch unverfälschte Natürlichkeit, tiefes, mitfühlendes Verständnis des Wesens seines huzulischen Volkes und eine klingende, von Poesie durchglühte Sprache aus. Von herzlicher Liebe zu den Menschen und zu der schönen Natur seiner Heimat durchdrungen, gehören sie zu den besten Werken volkstümlicher Litteratur. Fedkowitsch starb im Jahre 1888. Ihm schließen sich an: Isidor Worobkewitsch (Danilo Mlaka), K. Ustyjanowitsch, G. Cehlynski, welche sich auch auf dem Gebiete des Dramas hervorgethan.

Einen weitgehenden Einfluß auf die Entwickelung der kleinrussischen Litteratur übte in den letzten Jahrzehnten durch seine wissenschaftliche und publizistische Thätigkeit, ähnlich wie früher Kostomarow, Michael

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite XX. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/28&oldid=- (Version vom 13.9.2022)