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sich mit ihm vereinigt hatte. Da bestellten sie Gebete in noch 6 anderen Kirchen: in Bexhövede, Loxstedt, Altluneberg, Brameln, Schiffdorf und Geestendorf und die siebenfachen Gebete fanden schnell Erhörung.

Am Montag Morgen sahen einige Männer, die des Weges nach Wedel gingen, daß der See verschwunden war und als sie das näher besehen und untersuchen wollten, erblickten sie den Granitblock, auf welchem die Schlange zu Stein geworden und zwar verkleinert zu 11 Fuß Länge, weil der Block nicht größer war, jedoch mit niederhangendem Hals und Kopf zum offenbaren Zeichen, daß sie nie wieder die Zischzunge geifernd züngeln werde, sondern vollständig überwunden worden sei.

Als man vor ungefähr 50 Jahren in der Nähe des alten Grabes einen andern großen Stein ausgrub, der auf Saugsand lagerte, wurde letzterer ungewöhnlich nachgiebig befunden: mit der Schaufel stieß man leicht tief hinein, ein längerer Pfahl drang auch ohne Aufenthalt leicht in den Grund. Nun holte man einen Bindelbaum herbei und selbst der traf noch beim Hineinstecken auf keinen festen Untergrund: da ward es den Leuten klar, daß sie auf die Stelle gekommen, wo der See versunken wäre, und aus Angst füllte man schnell das Loch und ebnete den Boden.


Zu vorstehender Mittheilung des Herrn Superintendenten Wiedemann in Beverstedt über den Drachenstein füge ich, mit Erlaubniß des Verfassers, die abweichende Ansicht des Herrn Conrector Krause in Stade, abgedruckt in J. W. Wolf’s Zeitschrift für deutsche Mythologie und Sittenkunde. Band 2. Heft 3. Seite 294 ff.:

„Im Bremischen befindet sich ein eigenthümliches Monument beim Dorfe Donnern, dessen ich weder bei Schambach und Müller (Niedersächsische Sagen und Märchen p. 335, 336), noch bei Wächter (Statistik der heidn. Denkmäler) Erwähnung gethan finde, und dessen Existenz unbekannt geblieben zu sein scheint. Der Königl, Hannov. Geometer W. Meyer lieferte von ihm in der Weserzeitung vom 5.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Köster: Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden. Stade: In Commision bei A. Pockwitz, 1856, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:K%C3%B6ster_Alterth%C3%BCmer_221.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)