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De Vrone de het Rosenfeld,
Hau’t aff so mangen vilden Held
Den Kopp mit kühlen Moote.
He hadde angeschörte Schoo.
Bit an sien Enkel stunn he in Bloote.

Zur Vergleichung diene noch ein Fragment des Störtebecker-Liedes, wie es die Fischer auf Rügen singen (aus Indigena’s Streifzügen durch das Rügenland. Altona, 1805. S. 147).

Störtebeck und Gödke Michel
Die raubten bei zu lyken Deel
Zu Wasser und zu Lande.
Ein’ stolze Kuh aus Flandern kam
Mit ihren eisern Höhren
Sausend und brausend wol durch das wilde Meer.
Das G’lach wollt sie zerstören.


14.
Ein Sittenspiegel aus Stade, angeblich aus dem Ende des 15ten Jahrhunderts
[1].

Wiltu up erden erbarlich und durich leven
so merke unde betrachte watt hier steidt geschreven:
Gades gebodt in groten achtn
unde sinen bevele wilt natrachten
si unterdanich diner overicheit
alse di godt dat sulve bevalen deit
wes eines iedderen bedenstlike knecht
unde do in allen dingen lick unde recht


  1. Aus einer handschriftlichen Sammlung alter Nachrichten über das Bremen- und Verdensche, welche der sel. Consist.-Rath Watermeyer aus der Auction des Consist.-Raths D. J. v. Stade in Verden erkauft hat, und welche jetzt der Prediger-Bibliothek in Stade angehört.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Köster: Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden. Stade: In Commision bei A. Pockwitz, 1856, Seite 087. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:K%C3%B6ster_Alterth%C3%BCmer_087.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)