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in Klarheit der Behandlung der Licht-Effekte, meisterhaft ausgeführt.

Ich führe Dir zum Beleg einige große Landschaften in Sepia von ihm an und wünschte, daß teutsche Kunstliebhaber, da Hrn. Friedrichs Preise sehr billig sind, seine interessanten Compositionen recht bald für ihre Portefeuilles kaufen möchten. – So sah ich in Sepia groß ausgeführt:

1. Eine ruhige Seefläche vom vollen Monde beleuchtet. Im Vordergrunde auf einigen Felsenstücken nichts als ein großes Anker. Drei Schiffe sind auf der Meeresfläche vertheilt. – Der ruhige Frieden des Bildes ergreift bei dem längern Beschauen wunderbar.

Das Gegenstück zu dem vorigen:

2. Die stürmische See. Dieselbe Wasserfläche vom Sturm bewegt. Weiße schäumende Wellenköpfe blitzen allenthalben aus dem dunkeln Wassergrunde hervor. Weiße Sturmvögel durchkreuzen den dunkeln nordischen Wolkenhimmel. Drei mächtige Eichen auf einem Stück Gestade im Vorgrunde stehend, haben schon durch die vielleicht hundertjährigen Stürme ihre schönsten Aeste verloren, doch wie drei große unerschütterliche Helden Charaktere, widerstehen sie selbst mit Kraft dem Element.
3. In der Mitte eines großen Luft-Raums erblickt man den Gipfel eines Felsen-Gebirgs mit Tannen besetzt, und auf der obersten Spitze ein großes Crucifix, welches eben von den ersten Strahlen der
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Carl Bertuch: Kunst-Erinnerungen aus Dresden. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1807, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Journal_des_Luxus_und_der_Moden_1807_Seite_264-270.djvu/7&oldid=- (Version vom 15.9.2024)