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Jahrbuch der deutschen Radfahrer-Vereine mit Beiträgen hervorragender Fachschriftsteller und unter Mitwirkung der Vereine selbst

Leipzig die Gegner zu versöhnen: Hindenburg wurde in Anerkennung seiner Verdienste die oberste Leitung und der Vorsitz in dem neugeschaffenen Verband übertragen.

Zehn Jahre hindurch hat der Genannte diesem schwierigen und verantwortungsvollen Ehrenamte mit Eifer, Umsicht und günstigem Erfolge vorgestanden, bis er im Jahre 1893 beim Bundestage in Leipzig die leitende Stellung niederlegte und zum Danke für seine aufopfernde und selbstlose Thätigkeit zum Ehrenpräsidenten des Bundes ernannt wurde.

Hindenburg hat während seiner langjährigen Amtirung für den seiner obersten Leitung anvertrauten Verband durch Umsicht, Energie und zielbewusstes Streben Vieles geschaffen, was noch heute dem zur hohen Blüthe gediehenen Deutschen Radfahrer-Bunde zum Segen und zum Nutzen gereicht. Nahmen auch die ersten Jahre die Organisation des grossen Ganzen und die Bekämpfung gegnerischer Bestrebungen in Anspruch, so wurde doch das förderliche Gedeihen und Fortwachsen der Vereinigung gleichzeitig und mit sicherem Blick verfolgt: die Begründung einer eigenen Zeitung auf Bundeskosten, die Regelung des Verkehrswesens durch Einrichtung von Bundeshotels, die Aufstellung von Warnungstafeln an gefährlichen Wegestellen, die Einrichtung sportlicher Veranstaltungen aller Art sowie eines Wettbewerbes, um kunstvolle Diplomentwürfe zu gewinnen, die Schaffung von Beziehungen zum Kriegsministerium durch Einrichtung einer Staffettenfahrt zwischen Berlin und Köln, die glanzvolle Huldigungsfahrt nach Friedrichsruh, sowie die Errichtung eines Ehrendenkmals für den Mentor unseres Sports, Altmeisters Freiherrn Carl von Drais, in Carlsruhe und sonst, noch manche Errungenschaft des zu immer grösserer Blüthe und Gedeihen gelangenden Bundes. Das Alles sind Momente, für welche Hindenburg sein Können einsetzte und wodurch er sich unvergessliche Verdienste um den Radsport im Allgemeinen und den D. R.-B. im Besonderen erworben hat. Auch litterarische Verdienste auf dem Gebiete des Radsports darf Hindenburg durch

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: Jahrbuch der deutschen Radfahrer-Vereine mit Beiträgen hervorragender Fachschriftsteller und unter Mitwirkung der Vereine selbst. Verlag von Hugo & Herman Zeidler, Berlin 1897, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jahrbuch_der_deutschen_Radfahrer-Vereine_1897.pdf/26&oldid=- (Version vom 17.8.2017)