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Er ging an den Telephonapparat, der an der Wand neben dem einfachen Bücherschrank hing, und gab die nötigen Befehle.

Die beiden Kriminalschutzleute erschienen sehr bald. Einer von ihnen hatte tatsächlich meinen Ulster über dem Arm.

„Haben Sie sonst noch etwas von Wichtigkeit gefunden, Winter?“ fragte Hiller den älteren der beiden Leute.

„Einige Aufzeichnungen über Hasardspiele und die verschiedenen Gewinnchancen. Dann in einem Lexikonband verborgen diesen Briefumschlag, der freilich nur unbeschriebene Papierschnitzel enthält.“

Ich zuckte zusammen. – Hiller, der mein Erschrecken nur zu gut bemerkt hatte, meinte jetzt mit leisem Vorwurf:

„Aber Winter …! Sie hätten sagen sollen –‚scheinbar unbeschriebene Papierschnitzel‘! Denn wer wird wohl Papierstückchen, die keine Bedeutung haben, in einen Umschlag tun und in einem Buch verstecken …!?“

Und nach kurzem Nachdenken:

„Also in einem Lexikon lag der Umschlag. Hm – haben Sie vielleicht nachgesehen, an welcher Stelle?“

„Gewiß, Herr Kommissar. In dem Bande mit dem Buchstaben T, und zwar bei dem Artikel über Tinte.“

„Na, da haben wir’s ja …! – Lassen Sie die Sachen nur hier, Winter. – So – weiter wäre nichts …“

Die Beamten verschwanden wieder. –

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Irrende Seelen. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Irrende_Seelen.pdf/96&oldid=- (Version vom 1.8.2018)