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„Gehörte der Schauspieler Schwechten ebenfalls zu den Mitgliedern der Konkordia?“

„Nein. – Wenigstens habe ich ihn nie im Klub angetroffen.“

„Kannten Sie Schwechten persönlich?“

Zum erstenmal zögerte ich mit der Antwort. Das war töricht. Weshalb sollte ich denn nicht zugeben, daß ich ihn bei Lautenborn kennengelernt hatte …?

„Ja, aber nur ganz oberflächlich,“ erwiderte ich schnell. „Ich traf ihn einmal bei Lautenborn. Und dort wurde ich ihm vorgestellt.“

„Welchen Eindruck machte Schwechten auf Sie?“

„Seine Person übte einen eigenartigst Zauber auf mich aus. Trotzdem lag etwas in seinen Augen, das mich wieder abstieß.“

„Waren Sie des öfteren in Melschewskis Wohnung?“

Ich dachte einen Augenblick nach. „Nur zweimal, soweit ich mich besinne.“

„Und wann zum letztenmal.“

„Vorgestern um die Mittagsstunde,“ entgegnete ich der Wahrheit gemäß.

„Zu welchem Zweck?“

Ich stutzte unwillkürlich. Die Frage hatte ich nicht erwartet. Sollte Heller auch bereits von meinen letzten Spielverlusten etwas erfahren haben? Woher aber nur? Ich hatte doch zu keinem Menschen darüber gesprochen, und Lautenborn würde sich ebenfalls gehütet haben, das Ergebnis unseres damaligen Spielchens auszuplaudern! – Vielleicht wollte der Kommissar mich auch nur aushorchen,

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Walther Kabel: Irrende Seelen. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Irrende_Seelen.pdf/84&oldid=- (Version vom 1.8.2018)