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Schriftstücke von großer Wichtigkeit – sofort wieder fortpacken. Deshalb habe ich diesen Befehl gegeben, eben um einer geschäftlichen Spionage, die gerade in unserem Betriebe sehr zu fürchten ist, vorzubeugen.“

„Trotzdem muß ich auf meiner Bitte bestehen, Herr Generaldirektor,“ entgegnete Hiller sehr dienstlichen, wenn auch höflichen Tones. „Und zwar möchte ich die Mädchen ohne Zeugen vernehmen. Am einfachsten ist es wohl, wenn ich mich zu diesem Zwecke in die Küche verfüge – mit Ihrer Erlaubnis natürlich.“

„Aber bitte …! – Fred, sei so gut und führe den Herrn Kommissar.“ –

Als ich dann allein in den Salon zurückkehrte, war meinte erste Frage:

„Ist eigentlich die Leiche schon fortgeschafft, Onkel?“

„Gott sei Dank, ja! – Eine scheußliche Geschichte! Ich bin überzeugt, daß jetzt schon die Zeitungsverkäufer aus der Friedrichstraße meinen Namen in Zusammenhang mit diesem ermordeten Schwechten ausschreien und – glänzende Geschäfte machen. So was zieht ja! Blut will die Menge sehen!“

Dann ging Onkel auf ein anderes Thema über, das mir recht wenig angenehm war – auf mein plötzliches Ausscheiden aus dem Geschäftspersonal der Bank. Auch ihm gegenüber brachte ich dasselbe Märchen von dem guten Bekannten vor, der mir in Kairo eine Stellung besorgen wolle.

„Wozu operierst du eigentlich mit solchen durchsichtigen Ausreden, Fred,“ meinte er, mich scharf fixierend. „Dein Chef hat mich heute morgen antelephoniert

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Walther Kabel: Irrende Seelen. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Irrende_Seelen.pdf/62&oldid=- (Version vom 1.8.2018)