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Da Fraue der Welt ist dein Herz mit einer Lanze durchstochen!

Da ist es an das Kreuz genagelt!

Da ist es mit Dörnern gekrönt!

Da ist es verspottet, verschmäht, mit Essig und Galle getränkt und erfüllt mit mancherlei Schmerzen!

O du unaussprechliches Gegenbild der heiligen Liebe!

Der Sohn leidet sehr, und die Mutter hat großes und fast zuviel Mitleiden!


Es wurden mit dem Herrn zwei Schächer gekreuzigt, einer zur rechten und der andere zur linken Hand.

Und nachdem die Juden den Herrn gekreuzigt hatten, da liefen sie vor das Kreuz und bewegten und beugten ihre Häupter spottweise gegen ihn und sprachen: „Der ist es, der den Tempel Gottes wollt’ zerbrechen und in drei Tagen wieder aufbauen.“ Andere sprachen: „Andere Leute hat er gesund gemacht, aber sich selbst kann er nicht helfen.“

„Bist du der König der Juden, so steige herab vom Kreuze, so glauben wir dir.“

„Er hat auf Gott vertraut, der mag ihn nun erlösen! Er hat ja gesprochen, er sei Gottes Sohn.“

Empfohlene Zitierweise:
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/98&oldid=- (Version vom 1.8.2018)