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XVII.
Von dem ungetreuen Judas.

Da nun Judas sah, daß man Christum tödten wollte, da gewann er Reue und ging zu den Fürsten und Aeltesten der Juden und brachte ihnen ihr Sündengeld wieder und sprach:

„Ich habe gesündigt an dem gerechten Blut, das ich verrathen habe.“

Sie aber sprachen zu ihm:

„Was geht das uns an, da sieh du zu!“

Da warf er die Silberlinge in den Tempel und ging hin und erhängte sich selbst.

Aber die Juden nahmen die Silberlinge und sprachen:

„Es ist nicht ziemend, daß wir sie zu dem gemeinen Schatze legen, denn es ist Blutgeld.“

Jedoch kauften sie mit Rath darum eines Töpfers Acker zu einer Begräbniß der Pilger. Dieser Acker wurde Hackeldama genannt, das heißt, Acker des Blutes, und heißt so bis auf diesen Tag.

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Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/88&oldid=- (Version vom 1.8.2018)