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empfändest und aufnähmest. Sicherlich ich erkenne, daß du in großer mütterlicher Treue durchgossen bist mit Jammer, mit Leid und mit Leiden. –

Pilatus führte den Herrn in sein Haus und setzte sich nieder und ließ den Herrn vor ihm stehen und sprach zu ihm:

„Was sprichst du zu dem, was die Juden wider dich klagen?“

Und Jesus gab keine Antwort.

Da sprach Pilatus: Bist du ein König der Juden? Sag’ es mir!

Jesus der Herr antwortet’ ihm und sprach: Bin ich ein König, das habe ich empfangen in den Himmeln und auf der Erde. Denn wäre mein Reich von dieser Welt, so erlösten mich meine Diener aus den Händen der Juden.

Hier spricht St. Remigius:

Der Herr wollte erzeigen, daß er ein Königreich hätte; darum kamen die drei Könige aus dem Morgenlande, die ihn anbeteten als ihren Gott und ihn ehrten als ihren Herrn, die sich vor ihm neigten als ihrem Schöpfer und sich gegen ihn demüthigten als ihrem Erlöser.

Auch spricht Augustinus, daß Christus der Herr erzeigen wollte, daß er der Welt gewaltig wäre; darum er die Worte sprach:

Bin ich ein König, das habe ich nicht aus der Welt, sondern ich habe das empfangen in dem Himmel,

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Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/71&oldid=- (Version vom 1.8.2018)