Gezeugnußen einer Jüdischen Hohenpriesterschaft, und deren selben Gelehrten, nach eingenommenen, auch peinlichen Verhören, jedoch nicht Bekenntniß, doch Erkennung der Sachen; wie auch auf Verlangen des ganzen, in jetziger Zeit in allen Städten und Ländern, beiderlei Geschlechts so sehr herrschenden Judenvolks – um des Monats Märzens Mitte zum Tod erkannt, verurtheilt und verdammt, – erkennen, verurtheilen und verdammen auch nochmal hiemit zum Tod gegenwärtigen Jesum von Nazareth, welcher von dem Volk Messias oder Christus, das ist der Gesalbte, genennt wird, daß Er, dieser Jesus, ein Uebelthäter, an das schmähliche Kreuz angenagelt, und also Andern zur fürchterlichen Warnung aufgestellt werde, und zwar darum, weil Er
Erstens: ein aufrührerischer Mann ware wider das Gesetz der Juden, welches sie das Mosaische nennen;
Zweitens: Weil er wider obengesagten Volks Hohepriesterschaft sich aufgelehnt;
Drittens: Weil er die Abänderung der jüdischen Gemeindsordnung, die Zerstörung ihres geheiligten Tempels und die ganze Tilgung der ganzen großen und mächtigen Stadt Jerusalem vorzusagen sich nit gescheut hat;
Und über alles Dieß, weil er sich
Viertens lästerlich zu Gottes Sohn gemacht und als einen solchen unter dem Titel eines Königs der Juden sich ausgegeben: –
Und Dieses zwar auf Seiten der Juden;
In Betreff der Römer aber:
Weil er sich nit nur (wie die Juden sagen) zu deren König aufgeworfen, sondern auch überdas
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/269&oldid=- (Version vom 1.8.2018)