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Abdenago.

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Du bist’s, der g’heime Ding’ erkennt,

Drum müssen wir auch sehen,
Da man dich ein’ Propheten nennt,
Ob dir nit Unrecht g’schehen.

Abraham schlägt den Herrn und spricht:
Da hast ein’ Ohrfeig! Schmeckt sie dir?

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Wer hat sie dir gefanget?

Was für ein Garten, sag’ es mir,
Mit solchen Früchten pranget?

Malchus speit den Herrn an und spricht:
Wer hat mit diesem Speichelwust
Dein Angesicht benetzet?

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Wer hat – du mir es sagen mußt –

Dir diesen Streich versetzet?

Michas.
So viel ich merk’, wird er ganz schwach,
Wir müssen ohn’ Verweilen,
Damit ein End’ gewinnt die Sach,

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Mit ihm zum Richter eilen.

     Zu einem Knechte:
Inzwischen laufe du voran
Und sag’, daß wir gleich kommen;
Wir haben mehr, als man fordern kann,
Mit ihm nun vorgenommen.

Heli.

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Wir haben die Sach’ recht wohl gemacht,

Die Herren werden lachen!
Der Teufel selbst mit seiner Macht
Könnt’s ihm nit ärger machen.

Malchus.
Nun Brüder laßt ihm keine Ruh’,

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Laßt ihn nur nicht verschnaufen!


Empfohlene Zitierweise:
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/259&oldid=- (Version vom 1.8.2018)