Das Spiel kann sich verdrehen.
Bis die Juden ihre Klage bei Herodes anbringen, sieht man in die Hölle, wo viele Teufel sind. Man hört aus dem höllischen Feuer den Judas klagen.
1.
Ach Weh! ach Weh! ach Bitterkeit!
Ach Elend! Noth in Ewigkeit!
Hätt’ ich den Meister nit verrathen,
2.
O Feu’r! o Flamm! o Hitz! o Gluth!
Wer ist’s, der mich erretten thut?
O Rauch! o Nebel! finstre Nacht!
Was hat d’ Rach Gottes nit erdacht!
3.
O G’sellschaft der Verdammten Heer!
O G’spenst! o Larven allerlei!
O G’heul! Gebrüll und Mordgschrei!
4.
Ach Hunger! Durst! o ach Gestank!
Was aber mir die größte Pein,
Ich muß des Himmels b’raubet sein!
5.
Beraubt von Gott, von Sonn und Mon,
und hab’ dazu den Spott zum Lohn!
O Pein! und doch, ach kein Befreiung!
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/239&oldid=- (Version vom 1.8.2018)