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Ihr habt mich –, dieses macht mir bang,

2440
Ihr habt mich so betrogen.


Annas.
Wir haben dich bezahlet baar,
Wie darfst du dich beklagen?
Mit Grund und ohne Lug fürwahr
Kannst von Betrug nicht sagen.

Judas.

2445
Was nutzt mich das verfluchte Geld,

Es bringt mich um mein Ehre!
Und wollte Gott! daß es gefehlt
Nit mit der Seel auch wäre!
Hier habt’s das Geld! es reuet mich,

2450
Daß Jesum ich verriethe!

Er ist unschuldig, b’haupte ich,
Zur Prob’ ich mich erbiete.

Caiphas.
Ob du, und wie gesündigt du,
Sind unsre letzten Sorgen.

2455
Du selbst, und du allein sieh zu,

Wie’s geh’ heut oder morgen.
Hätt’st du ihn uns verrathen nit,
Wärst nit so weit gekommen;
Das Geld und Schuld und Sorg damit

2460
Hast du von uns genommen.

     (Geht aus dem Rath weg.)

Annas.
Geh’ du nur hin, doch wird das Geld
Schon finden einen Herren;
Es gibt noch Leut g’nug in der Welt,
Die selbes sehr begehren.

Empfohlene Zitierweise:
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/231&oldid=- (Version vom 1.8.2018)