Hat sich erfrecht zu sagen,
Daß wir Betrüger, Gleißner sei’n,
Daß wir die Bosheit schützen,
Daß wir nur unsern Sinn allein
Dieß ist ein Frevel, der auch muß
Gebüßt und gestrafet werden.
Sonst würden wir zur größten Buß
Verlacht auf dieser Erden.
Dir vor ganz klar benennet,
Was greulich große Lasterthat,
Welch’ Bosheit er anspinnet.
Mit Stolz und mit Vermessenheit
Und erst mit was Vermessenheit
Den Königs Nam er führet!
All’ Dieses dünkt dich nichts zu sein?
Hiefür soll er nicht tragen
Wie magst von Unschuld sagen?! –
Dein Rettungsg’schwätz gibt klar an Tag,
Daß du bist Jesu Freund!
Ich dir denn unverholen sag,
Hochwürdig hoch und weiser Rath,
Nicht kann geduldet werden
Ein Feind, der widersprochen hat.
Aus dem Rath muß g’jagt er werden.
Dem Rathe widersetzet,
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/215&oldid=- (Version vom 1.8.2018)