Doch sehet euch behutsam für
Und merkt, was Judas saget.
Ich will euch geben sicherlich
Ein unfehlbares Zeichen,
Das Ziel und End erreichen.
Zu dem ich werde gehen hin
Und ihn als Meister grüßen,
Und wenn ich überdieß noch ihn
Der ist der recht, das glaubet mir,
Nach dem wir All’ verlangen,
Den uns wir heut genommen für
Zu suchen und zu fangen.
Ergreifet ihn geschwinde,
Und wie er’s längst verdienet hätt’,
G’schwind bindet ihm die Hände.
Mit Strick’ und Ketten fesselt ihn,
Damit er euch nit wischet hin,
Und sich wie sonst verlieret.
Während Judas mit seiner Rotte sich entfernt, tritt Christus wieder zu seinen schlafenden Jüngern und spricht:
Nun liebste Jünger, nun erwacht
Von Eurem langen Schlummer,
Wie auch mein Leid und Kummer.
Jetzt ist die Stund, jetzt ist die Zeit,
Von der ich soviel sagte;
Seht Judas ist von hier nicht weit,
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/176&oldid=- (Version vom 1.8.2018)