Hier wird vorgestellt die Genießung des Osterlamms, die Fußwaschung, das letzte Abendmahl. Es gibt auch Christus seinen Aposteln viele gute Lehren, und betet den Lobgesang.
Christus ist mit seinen Jüngern beim letzten Abendmahl. Der Vorhang verdeckt noch ihn und den Saal. Da tritt Judas auf und spricht:
Judas.
Die Sach ist trefflich g’sponnen an;
Heut wird mein Meister sehen,
Und wie es ihm werd gehen!
Doch wenn zu ihm ich wieder komm,
Darf ich nichts merken lassen;
Ich muß mich stellen noch so fromm,
Ja, ja, so geht der Handel an,
So will, so muß ich’s machen;
Damit mir nit entgeh’ der Mann,
Sonst gäb’ es böse Sachen.
Ich hätt’ es bald vergessen.
Ich glaub’, sie sind schon all’ beisamm,
Muß auch mit ihne fressen.
Ich will mich in der Still geschwind
Und wie ein fromm’s, unschuldigs Kind
Mit ihnen thun dergleichen.
Nun theilt sich der Vorhang, und man sieht den Herrn und seine heiligen Jünger beim Abendmahl. Auf der vordern Bühne begegnen sich Pesalinas der Wirth und Eleazag der Knecht.
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/156&oldid=- (Version vom 1.8.2018)