Die Engel antworteten und sprachen:
„Es ist der starke Herr, der mächtige Herr im Streite, der Herr der Macht und der Stärke und ein König der Ehren.“
Bald von dem Gebote des Herrn sind alle Pforten zerbrochen.
Und der Herr ist eingegangen mit einer großen Schaar der Engel in die Vorhölle der heiligen Altväter.
Diese sprachen alsbald auf niedergefallenen Knien mit Weinen und Freude:
„O Begehrter, bist du gekommen, dessen wir warteten in der Finsterniß?“
„Bist du um uns abgestiegen zur Hölle, nicht solltest du uns zurücklassen, so du wiederum zum Himmel fährst.“ –
Also bitt’ ich dich, guter Herr Jesu Christe, wann meine Seele von ihrem Leibe scheidet, daß du bei mir seiest und mich führest zu deinen ewigen Freuden.
Nun spricht eine Seele, die das Leiden ihres treuen Liebhabers und Gemahls betrachtet:
O du allerliebster Herr! O du treuer Vater, ich habe gesehen in deinem großen Leiden und in deiner großen Verschmähung, durch wessen Willen das geschehen ist.
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/117&oldid=- (Version vom 1.8.2018)