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Bernhardus spricht: Die Hände, die den Himmel gebildet haben, sind ausgespannt und an das Kreuz genagelt. Alle heiligen Glieder sind dem Herrn so verwundet, daß keines unversehrt geblieben ist. Und in dieser Qual und Aller Verspottung und Lästerung betet der Herr für seine Uebelthäter und spricht:

„Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie thun!“

Hier spricht Augustinus: Das Gebet hat solche Kraft, daß dazuhand Viele gewonnen würden in des Vaters Gnade, die doch an seinem Tode schuldig waren. Und hätte ihn Judas gebeten, auch er möchte noch zu Gnaden gekommen sein. Die Stimme des Gebetes des Sohnes sänftigt den Zorn des Vaters und dringt stets zu ihm, daß Er nicht anders, denn erbarmen kann.

Christus rief laut in seinem Gebete und weinte dazu von ganzem Herzen.

Hierüber spricht Bernhard. Der Herr Christus, hat an dem Kreuze wegen drei Sachen geweint:

Zum Ersten, weil seine Marter an so vielen Seelen verloren gehen sollte, – vielleicht auch an deiner Seele!

Zum Andern, weil er sah, daß seine lieben Jünger so gar elendiglich zerstreut waren.

Zum Dritten, weil der seine liebe Mutter, vor seinen Augen stehen sah und erkannte, daß sie in solchen Nöthen war, daß sie lieber todt, denn lebendig

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Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/100&oldid=- (Version vom 1.8.2018)