Seite:Holm Eurypterus Fischeri.djvu/34

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

innerhalb des Metastoma nach hinten bildend, ist zuerst von mir im vorläufigen Berichte: «Ueber eine neue Bearbeitung des Eurypterus Fischeri Eichw[1] nachgewiesen und beschrieben. Das scharfe Auge von Fr. Schmidt hat zwar, wie das Originalexemplar mir gezeigt hat, diese Platte gesehen und abgebildet[2] hält sie aber für den «oberen Vorderrand» des Metastoma, welcher «durch Abtragung der Masse des Metastoma» von unten sichtbar geworden ist. Diese Ansicht war, besonders da das Endostoma so zu sagen eine Art innerer Verdoppelung des Vorderrandes des Metastoma bildet, ohne die jetzige Präparationsmethode sehr natürlich.

Das Endostoma ist gegen die dünne und weiche Haut, welche die Lücken zwischen den Organen der Unterseite des Kopfes ausfüllt, nicht scharf abgesetzt, sondern seine beiden Lamellen gehen nach hinten in diese allmählich über. Seine hintere Begrenzung ist daher, wenn es durch Präparierung oder Macerierung aus seiner Verbindung losgetrennt ist, nicht scharf. In dieser Beziehung weicht es von allen übrigen Theilen der Unterseite des Kopfes mit Ausnahme der Randschilder, welche, wie wir schon oben gesehen haben, nach innen dem Centrum des Kopfes zu, in ähnlicher Weise sich verhalten, ab. Das Endostoma bildet eine dünne, doppelte Platte oder vielleicht richtiger den stärker chitinisierten und verdickten freien Vorderrand der Hautfalte, welche im hinteren Theile der Mundöffnung eine äussere Abtheilung, wo das Kauen vor sich geht, vom Schlunde abgrenzt. Von aussen ist es nicht zu sehen, da sein Vorderrand ein wenig weiter nach hinten als der Vorderrand des Metastoma liegt, und es also von diesem vollständig verdeckt ist. Der freie Rand des Endostoma bildet einen ziemlich gleichmässigen Bogen, welcher in der Mitte von einer scharf abgesetzten, tiefen Bucht ausgeschnitten ist (Taf. 1, Fig. 7–9; Taf. 3, Fig. 18). Im Gegensatz zum Metastoma ist der Vorderrand, auch im Ausschnitte, vollkommen ganzrandig ohne Spuren von Zähnchen. Die nach aussen (der Unterseite des Kopfes zu) gekehrte Seite erstreckt sich in der Mitte weiter nach hinten als an den Seiten, wodurch der zerrissene Hinterrand im Grossen und Ganzen einen stumpfen, an der Spitze abgeschnittenen Winkel bildet (Taf. 1, Fig. 9). Die nach innen (dem Inneren des Kopfes zu) gekehrte Seite wieder bildet überhaupt nur einen schmalen Rand, von welchem jedoch hinter dem tiefen Ausschnitte des Vorderrandes eine unregelmässig begrenzte zungenförmige Verlängerung einer dünneren und weicheren, von sehr feinen und zierlichen Härchen dicht besetzten Haut nach hinten ausgeht (Taf. 1, Fig. 8). Dieser Hautfetzen hat gewiss die hintere Seite des Schlundes gebildet. Obgleich in einigen Fällen auch andere Richtungen vorkommen, wie z. B. die schöne Anordnung, welche Taf. 1, Fig. 10; Taf. 6, Fig. 7; Taf. 8, Fig. 1–2 abgebildet ist, scheint jedoch im Grossen und Ganzen die Richtung der Härchen von vorn nach hinten gewesen zu sein. Die Härchen scheinen nämlich so dünn und weich gewesen zu sein, dass dieselben bei der Verwesung der Weichtheile und der Einbettung im Schlamme zuweilen auch eine andere Richtung als die ursprüngliche einnehmen konnten. Im oben angeführten vorläufigen Berichte habe ich die


Empfohlene Zitierweise:
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/34&oldid=- (Version vom 1.8.2018)