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sind einander übrigens gleich, aber die, welche ich als die männliche ansehe (Taf. 3, Fig. 1, 8, 9; Taf. 4, Fig. 8, 9; Taf. 6, Fig. 9, 10), ist mit einem aus der Unterseite des fünften Gliedes[1] ausgehenden, langen, gebogenen, schlauchartigen Anhängsel versehen. Dieses erstreckt sich, einen Bogen nach unten und innen bildend, bis zum Proximalende des zweiten Gliedes desselben Fusspaares. Es ist also zurückgebogen und bildet mit dem Fusse einen Haken. Es ist gleich breit bis wenigstens zwei Drittel seiner Länge, verschmälert sich aber dann allmählich. Es scheint nicht einen stark entwickelten Stachel darzustellen, und nicht, wie ich zuerst angenommen habe, eingelenkt zu sein, sondern nur von einer Ausstülpung der Haut der Unterseite gebildet zu werden. Es ist daher von derselben Beschaffenheit als die Haut der Unterseite, also ziemlich dünn und ganz ohne Skulptur.

Diese Einrichtung musste gewiss als ein Anklammerungsorgan, um ganz wie bei Limulus das Weibchen während der Paarung umklammert festzuhalten, gedient haben. Auch bei Limulus unterscheiden sich nämlich die Männchen von ihren Weibchen durch Verschiedenheiten des Baues des Endabschnittes eben des zweiten, oder des ersten und zweiten Kaufusspaares zusammen, obgleich die Verschiedenheiten hier in dem Vorkommen oder Fehlen einer Scheere, oder in der Form derselben bestehen. Der Zweck der Umbildung dieser Theile bei dem Männchen von Limulus scheint deutlicherweise darin bestehen zu haben ein Klammerorgan zu erzeugen.

Der zweite Kaufuss des Weibchens ist bei dem Exemplar Fig. 5, Taf. 3 sehr schön erhalten an der linken Seite zu sehen. Derselbe zeigt zugleich den freien, an der Unterseite ersichtlichen Theil des Coxalgliedes. Die Form des hinteren von dem Coxalgliede des dritten Kaufusspaares bedeckten Theiles geht aus der Fig. 3, Taf. 1 und Fig. 7, Taf. 2 hervor.

Die Kaufläche (Taf. 2, Fig. 4, 7, 8, 12) nimmt die Kante selbst ein. Vorn stehen zwei grössere, kegelförmige, stumpfere, nach vorn gerichtete Zähne, von derselben Form wie die mittleren und vorderen Zähne des ersten Kaufusses. Sie scheinen, da sie sehr leicht herausfallen, wie diese und die entsprechenden zwei stumpferen Zähne des dritten Kaufusspaares eingelenkt zu sein, welches mit den hinteren, spitzeren Zähnen nicht der Fall zu sein scheint. Dahinter folgen an der nach innen gerichteten Kante, in zwei Hauptreihen angeordnet, eine bedeutende Anzahl von kleineren, spitzen Zähnen, nach innen gerichtet. Diese sind vorn etwas grösser, stehen paarweise und nicht so dicht, nehmen aber nach hinten an Grösse ab und werden dicht gedrängt. An der Basis der spitzeren Zähne kommen auf der Unterseite des Coxalgliedes einige zerstreute feine und kurze Bürstchen vor. Hinten ist das lappenförmige Epicoxalglied (Taf. 2, Fig. 4, wo die mittlere der drei Kauladen dem zweiten Fusspaare gehört), dessen nach innen gekehrter Rand dicht gedrängte Bürsten trägt, eingelenkt.


  1. In der vorläufigen Mittheilung von mir: «Ueber eine neue Bearbeitung des Eurypterus Fischeri Eichw.» – Bull. de l’Acad. Imp. des Sc. de St.-Pétersb., 1896, Avril, T. IV, № 4 – ist durch einen Druckfehler das 6-te Glied als Ausgangsstelle angegeben.
Empfohlene Zitierweise:
Gerhard Holm: Über die Organisation des Eurypterus Fischeri Eichw.. , St. Petersburg 1898, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holm_Eurypterus_Fischeri.djvu/20&oldid=- (Version vom 1.8.2018)