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Pachter.
Halt, Gesell,
Der Vater ist noch da!

Lieschen.
Nun ja, um ja zu sagen!
O Vetter, laßt nicht mehr die jungen Leutchen zagen,
Der Hans ist brav und gut, ein Bursch wie Milch und Blut,
Flink, rüstig, auch geschickt, sein schönes Bauergut
Ist ja doch auch was werth, er hat es schuldenfrei!

Pachter.
Ich wollte hoch hinaus, jedoch du willst’s, es sei!
Doch geb ich Hans mein Wort hier am St. Annen Quelle,
So giebst du, Lieschen, mir den Brautkuß auch zur Stelle?

Schulmeister.
Sie stirbt vor Lieb’ um mich, sie sagts vor Eurer Thür!

Pachter.
Was? Falsche!

Hans (führt den Schulmeister zum Quell.)
Seht Euch doch nur recht im Spiegel hier!

Lieschen.
O das verdient’ ich nicht, Herr Vetter!

Rose.
Vater, nein!
Heut Abend sagt’ sie mirs, sie denkt an Euch allein
Als Mutter küß ich heut, die mir Gespielin gestern,
Ob sie mir Mutter wird, wir bleiben treue Schwestern.
(Pachter umarmt Lieschen.)

Hans.
Mein Röschen?

Empfohlene Zitierweise:
Helmina von Chézy: Der neue Narziß. Lustspiel in einem Aufzug. Fleischer, Leipzig [1824], Seite 365. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Helmina_von_Ch%C3%A9zy_-_Der_neue_Narzi%C3%9F.pdf/31&oldid=- (Version vom 12.9.2022)