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Rose.
Weißt Du nicht Hülfe mir,
Das Unglück ist ganz nah!

Lieschen.
Hör’ an, ich will auch Dir,
Mein Röschen, ganz vertraun –

Pachter.
Jetzt werd’ ich was erfahren.

Lieschen.
Dir und der stillen Nacht will ich es offenbaren,
Ich liebe!

Rose.
Du? Ey sieh! mein Lieschen, meiner Treu,
Das ist mir ja recht lieb, doch ist es mir ganz neu!
Wen liebst Du?

Lieschen.
Röschen, ach! wie darf ich Dir es sagen? –
Nicht nennen kann ich ihn, mein Mund würd’ es nicht wagen –
Beschreiben will ich ihn – reif ist sein Alter schon,
Sein blitzend Auge doch spricht manchem Jüngling Hohn,
Er ist so liebenswerth!

Schulmeister.
Das kann ich selbst nur seyn,
Triumph! mich lieben Zwei! Wie ist das Lieschen fein!

Pachter.
Am Ende meint sie mich! –

Rose.
Beinah nun seh’ ich klar!
Ihr seid wohl einig schon?

Empfohlene Zitierweise:
Helmina von Chézy: Der neue Narziß. Lustspiel in einem Aufzug. Fleischer, Leipzig [1824], Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Helmina_von_Ch%C3%A9zy_-_Der_neue_Narzi%C3%9F.pdf/17&oldid=- (Version vom 12.9.2022)