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wegen“, so fügt er doch hinzu, daß man es „in guter Achtung“ lassen solle; er werde demnächst nach Dresden kommen.[1] Um dieselbe Zeit (Rochlitz 1430 Juli 15) versprechen die Herzöge Friedrich und Sigmund dem Rate ihre Hilfe im Falle eines Angriffs[2] und berichten, daß die Ketzer viele Kundschafter in ihre Lande schickten; sie machten besonders auf einen Boten aus Saaz aufmerksam, der schon früher Spionage getrieben habe und eben im Begriff sei, in das Land zu kommen, beschreiben seine Erscheinung genau und fordern den Rat auf, seine Festnahme zu versuchen.[3] Auch in Leipzig fürchtete man damals einen Einfall der Hussiten und arbeitete eifrig an den Befestigungen der Stadt; Bischof Nikolaus von Merseburg erlaubte, daß man auch an Sonn- und Festtagen diese Arbeiten fortsetzen durfte, ja er erteilte den Arbeitern einen vierzigtägigen Ablaß,[4] und wenn Albrecht von Colditz am 15. November 1430 seine lehnsherrlichen Rechte an der Parde und der Pardemühle an die Landesherren abtrat, so geschah dies auf die Bitte des Leipziger Rates, der das Wasser der Parde zur Stadtbefestigung verwenden wollte.[5] Auch die Bitten um Hilfe, die der Rat am 25. Juli an die Räte der Städte Göttingen[6] und Nürnberg[7] richtete, zeugen von der drohenden Gefahr. Indes das Jahr ging zu Ende, ohne daß der gefürchtete Angriff stattgefunden hatte;[8] [WS 1] auch als im Dezember ein neuer Einfall in der Oberlausitz erfolgte[9] und die Herzöge sich an die Stadt Nürnberg und den Erzbischof von Mainz mit der Bitte um Hilfe wandten,[10] [WS 2] wurden die Lande der Wettiner nicht in Mitleidenschaft gezogen. Doch fürchtete man offenbar fortdauernd einen Einfall, und eben darum leisteten die Wettinischen Fürsten ihren Nachbarn bereitwillig Hilfe.[11]

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Um die Mitte Januar 1431 schickten die Görlitzer ihren Boten Pankratius nach Brüx „um der Ketzer Gelegenheit“, und ein Dresdner Bote brachte Zeitungen nach Görlitz „von der Ketzer wegen“.[12] Als die Hussiten dann um den 19. Februar vor Bautzen erschienen und acht Tage lang sich vergeblich bemühten, die Stadt einzunehmen, schickten die Dresdner einen Boten dorthin, der aber wohl heimkehrte, ohne in die Stadt gelangt zu sein,[13] und gleichzeitig Boten nach Zittau, um zu erfahren, ob der „knysche Procop ober das gebirge were“,[14] und nach Stolpen mit der Nachricht, daß die Ketzer vor Bautzen stürmten.[15] Ein Verzeichnis von Ausgaben, „alze sie us der herfard von Budissin weder guamen by Radeberge“, würde vermuten lassen, daß Dresdner Mannschaften damals wirklich die Stadt Bautzen unterstützt hätten, wenn diese Heerfahrt sich nicht auf eine frühere Zeit bezieht.[16] Um den 26. Februar wurde ein Bote nach Großenhain geschickt, „alze uns der bisschoff schreib, das die keczer zcurucke keyn der Lobaw geczogen wern“;[17] sie nahmen damals Löbau ein[18] und behaupteten die Stadt trotz aller Bemühungen der Oberlausitzer[19] bis in den August.[20] Um dieselbe Zeit, als Löbau fiel,


  1. Ebenda 150 Nr. 182.
  2. Ebenda Nr. 183. Facsimile bei O. Richter, Geschichte der Stadt Dresden I, 64.
  3. Or. im Ratsarchiv zu Dresden, gedr. Neues Archiv f. Sächs. Gesch. VIl, 145. Vergl. Haupt, Husit. Propaganda in Deutschland, im Histor. Taschenbuch 6. Folge, 7. Jahrg. (Leipzig 1888) S. 253. O. Richter, a. a. O. I, 63.
  4. Cod. dipl. Sax. II, 8, 116 Nr. 171.
  5. Cod. dipl. Sax. II, 8, 118 Nr. 173. Kurfürst Friedrich und Herzog Sigmund eignen 1432 Nov. 15 die Pardemühle dem Leipziger Rate „durch befestunge unser stat willen“, ebenda 122 Nr. 177. Vergl. auch G. Wustmann, Geschichte der Stadt Leipzig I (1905), 165.
  6. Urkundenbuch der Stadt Göttingen ll (Hannover 1867), 101
  7. Forschungen zur deutschen Geschichte VI (Göttingen 1866), 211. Palacky, Urkundliche Beiträge II, 160.
  8. Die Angabe von M. B. Lindau, Geschichte der Stadt Dresden, 2. Auflage (Dresden 1885) S. 154 (vergl. S. 64) über einen Angriff auf Altendresden im Jahre 1430 ist irrig.
  9. Grünhagen a. a. O. S. 200 f. Jecht, Oberlausitzer Hussitenkrieg S. 257 ff.
  10. Palacky, Urkundliche Beiträge ll, 175 f.
  11. Schreiben des Hans v. Polenz und des Rats zu Bautzen von 1431 Jan. 6 und des Burggrafen Heinrich aus Dresden von demselben Datum bei Palacky, Urkundliche Beiträge ll, 185 f. und Cod. dipl. Lus. sup. II, 2, 264 f.
  12. Cod. dipl. Lus. sup. II, 2, 202. Vergl. Jecht a. a. O. S. 282.
  13. KR. 1431 (Ratsarchiv XVb 3) fol. 236b: „Item Korber alze her keyn Budissin riiten solde und wederkarte, 10 gr., die em der burger(meister) lisz zcu eyme rocke“.
  14. Ebenda. Der Bote „muste wyt ummegehin“.
  15. Ebenda fol. 238.
  16. Ebenda fol. 257.
  17. Ebenda fol. 238.
  18. Jecht a. a. O. S. 286.
  19. Besonders im Mai, Jecht a. a. O. S. 297. Vergl. KR. 1431 fol. 243 b (um Mai 4): Item eyme boten keyn Stolpen umbe geliginheit der keczer vor der Lobbaw 2 gr.
  20. Jecht a. a. O. S. 301.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Fußnote 256b im Text, im Fußnotenverzeichnis nur 256a vorhanden
  2. Vorlage: Fußnote 258 im Text, im Fußnotenverzeichnis 257 zweimal vorhanden, zweite Nr. 257 hier eingefügt.