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Jahrzehnten große Mängel zeigte und schließlich mit Einsturz drohte. Bei der Zwangsversteigerung 1787, die der Eigentümer des Grundstückes nicht mehr erlebte, erstand es die Stadtgemeinde. Sie ließ es abbrechen und an seiner Stelle die beiden 1798 fertiggestellten Häuser jetzt Landhausstraße 7 und 9 erbauen, jetzt Stadthaus.

Das von Fürstenau zuerst erwähnte, an der Moritzstraße stehende Wohngebäude, in dem N's. ebenfalls längere Zeit gewohnt haben, gehörte seit 1739 dem Rechtskonsulenten Dr. Johann Gottfried Beyer. Bei der Beschießung wurde es, wie das Nachbarhaus des Oberkonsistorialrates Gottschalck in Asche gelegt. Zwar schlug man die beiden bis 1780 liegen gebliebenen Brandstätten zunächst zum Hofe des neuerbauten Landhauses, trennte aber schließlich das ganze Gottschalck'sche Grundstück und einen kleinen Teil des Dr. Beyer'schen wieder ab und vereinigte beides zu einer Baustelle. 1788 erstand sie in der Versteigerung der Baumeister Lohse, der auf dem freigelegten Platze ein großes Wohnhaus errichtete. 1801 ging es durch Kauf in den Besitz des Geheimen Referendars im Geh. Konsilium Dr. Christian Gottfried Körner über, bei dessen Erben es bis 1834 verblieb. Es war das an der linken Seite des verschwundenen Landhausgäßchens stehende umfangreiche Haus Moritzstraße zuletzt 10 (O.-Nr. 212), das aber 1885 beim Durchbruch der König-Johann-Straße fallen mußte. Später wurde dessen Ortslistennummer 212 auf den Neubau König-Johann-Straße Nr. 10, dagegen die Hausnummer 10 bei Umnumerierung der Moritzstraße auf das Grundstück „Meinholds Säle“ übertragen.


Nr. 82. Quantz, Johann Joachim, 1697–1773, berühmter Flötist, Mitglied der Dresdner Hofkapelle und Lehrer Friedrichs des Großen im Flötenspiel. 1714 kam Qu. zum erstenmal nach Dresden, fand hier aber keine Anstellung und verließ deshalb nach zweimonatigem Aufenthalte unsere Stadt. 1716 kehrte er auf Wunsch des damaligen hiesigen Stadtmusikus Heine wieder hierher zurück, war zwei Jahre in dessen Chore tätig und trat 1718 als Hoboist in die damals gegründete sogenannte polnische Kapelle über, die den König August II. auf seinen Reisen nach Polen zu begleiten hatte. Von jetzt an lernte Qu. auch Flöte blasen und unternahm mit Unterstützung seines Landesherrn von 1724–1727 eine Studienreise nach Italien, Paris und London. 1728 trat der Künstler in die Hofkapelle ein und war hier nur noch als Flötist tätig. – 1734 gab er seine ersten sechs Sonaten für Flöte und Baß heraus. Von 1739 an verschaffte er sich einen ebenso reichlichen als dauernden Nebenverdienst dadurch, daß er Flöten drechselte und sie auch abstimmte. Zwei Jahre später verließ er Dresden und trat unter sehr glänzenden Bedingungen in die Dienste Friedrichs des Großen, bei dem er als Lehrer und Tonsetzer mit bestem Erfolge wirkte, bis er 1775 in Potsdam starb.

In Dresden wohnte Qu. laut Adreßbuch von 1738 erst in der Neustadt, und zwar auf der Meißner Gasse in Lehmanns Hause, von dem die jetzige Nummer in Ermangelung von Verzeichnissen der früheren Neustädter Hausbesitzer nicht festgestellt werden