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auf dem Grundstück des Ehrlich'schen Gestifts errichtet, nach 2½jähriger Bautätigkeit am 11. März 1907 geweiht werden konnte. Die Tafel trägt in vergoldeten Buchstaben folgende Inschrift:


„Zum Gedächtnis des frommen Stifters Johann George Ehrlich,
geb. 13. Oct. 1677 zu Hennersdorf bei Frauenstein, gest. 8. Febr. 1743
zu Dresden als Kauf- und Handelsmann, Rathsherr und Aeltester der
Cramerinnung. Ein Freund der Kinder und Vater der Waisen, ein
Tröster der Witwen und Wohltäter der Armen. Er hat ausgestreuet
und gegeben den Armen. Seine Gerechtigkeit bleibet in Ewigkeit.“

Schließlich mag auch nicht unerwähnt bleiben, daß an der linken Seite des Haupteinganges zum Gotteshaus das erhaben in Sandstein gearbeitete Kopfbild E's. zu sehen ist.


Nr. 50. Böttger, Johann Friedrich, 1682–1719, Erfinder des Porzellans in Europa. Schon als Lehrling in einer Berliner Apotheke beschäftigte er sich, wie mancher seiner Zeitgenossen, ernstlich damit, jene Tinktur herzustellen, durch die es möglich sein sollte, Metalle in echtes Gold zu verwandeln. Diese alchimistischen Studien setzte B. auf Anordnung August des Starken mit aller Beharrlichkeit fort, als er nach seiner Flucht aus Berlin nach Wittenberg 1701 von letzterem Orte zwangsweise nach Dresden gebracht worden war. Gelang es ihm trotz jahrelanger Bemühungen auch hier nicht, jene Tinktur zu gewinnen, so wurde er doch durch zielbewußtes wissenschaftliches Arbeiten auf keramischem Gebiete der tatsächliche Erfinder des europäischen Porzellans, 1707 des braunen, drei Jahre später des weißen. In den ersten Jahren arbeitete B. ausschließlich für den Hof; nachdem aber im Juni 1710 in der Albrechtsburg zu Meißen die Porzellanfabrik eröffnet worden war, gelangten deren Erzeugnisse auch zum öffentlichen Verkauf. Obgleich B. das Amt des Direktors der Fabrik bekleidete, lebte er doch, namentlich in seinen letzten fünf Jahren, meist in Dresden, wo er 1719 starb.

Als der Erfinder des sächsischen Porzellans 1701 in unsere Stadt kam, mußte er seine Wohnung im Hause des Fürsten Egon von Fürstenberg (s. Nr. 26) nehmen und hier in den umfangreichen Kellergewölben arbeiten. Immer blieb er unter strengster Bewachung. Später erhielt er (nach Vehse) eine Wohnung im Schlosse angewiesen, doch war er auch hier nie ohne Aufsicht. Als 1706 die Schweden in Sachsen einfielen, mußte B., um seinen Versuchen ungestört obliegen zu können, ein Jahr lang auf dem Königstein leben und durfte erst wieder nach Dresden zurückkehren, nachdem die Feinde das Land verlassen hatten. Nun wurde hier auf der Venusbastei (jetzt Brühl'sche Terrasse, nahe dem heutigen Belvedere) ein Haus errichtet, das B. höchstwahrscheinlich bewohnte, in dem er aber unzweifelhaft arbeitete, da er ein Laboratorium enthielt. – Aus einem Kirchenzettel des Jahres 1719 hat sich leider nur feststellen lassen, daß „Johann Friedrich Böttiger, Administrat der Porcellain-Manufactur“ in einem nicht näher bezeichneten Hause „auff der Schießgaße am verzehrenden Fieber“ verstorben ist.