Seite:Heft25VereinGeschichteDresden1918.djvu/37

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


(Dresden 1659). Von einem Schäferroman, dessen ersten Teil B. 1636 veröffentlicht hatte, erschien der vierte und Schlußteil 1647. (vergl. G. Beutel: Bürgermeister Christian Brehm, ein Dichter des 17. Jahrhunderts. Dresdner Geschichtsblätter 1900, Nr. 3, Seite 270–284.)

In Dresden, wo B. sich verheiratete, erkaufte er 1648 das Haus jetzt Wilsdruffer Straße 16 (O.-Nr. 664), das er bis 1655 bewohnte, aber dann veräußerte. In dem nämlichen Jahre siedelte er in ein von ihm auf der Inneren Pirnaischen Gasse, jetzt Landhausstraße, erworbenes Gebäude über, in dem er bis zu seinem Tode verblieb. 1768 wurde dieses B.'sche Haus mit dem Nachbargrundstücke vereinigt. Es ist heutzutage das Haus Landhausstraße 19 (O.-Nr. 618).


Nr. 16. Herzog-Augusti-Haus. Auf dem Raume, den heutzutage das Gebäude Schloßstraße 32 (O.-Nr. 791 und 797) einnimmt, standen im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts drei Privathäuser. Diese muß der Hof in den 1640er Jahren erkauft haben, denn sie wurden nach ihrer Vereinigung, die gewiß einen Umbau des Innern herbeiführte, dem Prinzen August (1640–1680) zum Hofsitz angewiesen, nachdem er 1647 sich erstmalig vermählt hatte. Er war der jüngere Bruder des Kurfürsten Johann Georg II. und seit 1657 Herzog von Weißenfels. Nach ihm erhielt sein Dresdner Wohngebäude die Bezeichnung „Herzog-Augusti-Haus“. – Als die Gemahlin Johann Georg II. Magdalene Sybille (1612–1687) 1680 Witwe geworden war, bewohnte sie das von ihrem Schwager August innegehabte Haus bis zu ihrem Tode. Zunächst blieb es nun viele Jahre unbenutzt, dann lebte die Gemahlin August des Starken, Christiane Eberhardine (1671–1727) darin, die schließlich nach Pretzsch übersiedelte, wo sie starb. Auch sie hat, wie ihre erwähnte Vorgängerin, im Innern ihres Wohnhauses an der Schloßgasse mancherlei umbauen lassen. 1740 wurde es zu einem gewöhnlichen Wohngebäude eingerichtet und im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts den katholischen Hofgeistlichen überwiesen, die auch jetzt noch dort wohnen.


Nr. 17. Friesen, Karl, Freiherr v., 1619–1686, war der jüngere Bruder vom Direktor des Geheimen Rates Heinrich v. Friesen. Er trat, nachdem er in verschiedenen deutschen Staaten in hervorragenden Stellungen tätig gewesen war, 1648 in kursächsische Dienste, wurde aber erst 1656 als Geh. Rat nach Dresden berufen und wirkte nun hier als Präsident des Oberkonsistoriums.

Nachdem F. seinen Aufenthalt in unserer Stadt genommen hatte, erkaufte er 1658 das Haus früher Altmarkt 24, jetzt Seestraße 1 (O.-Nr. 451), das er auch dauernd bewohnte. Im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts war Heinrich von Bünau aus Weesenstein nicht nur der Besitzer, sondern auch zeitweilig der Bewohner dieses Gebäudes gewesen. Nach F's. Tode blieb es bis 1769 Cigentum von Gliedern der Familie Friesen. Bemerkt sei daß das Haus jetzt Seestraße Nr. 3 ursprünglich einen Teil des F'schen Grundstückes bildete, aber später abgetrennt