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in die Nähe Dresdens gezogen. Um den Truppen zunächst eine längere Ruhe zu gönnen, wurden sie vom 26. Februar bis 10. März in den südlich von unserer Stadt gelegenen Dörfern untergebracht, während P. sein Lager im damaligen Dorfe Plauen aufgeschlagen und in der dortigen 1569–1571 erbauten kurfürstlichen Hofmühle Wohnung genommen hatte. Ihren Raum nimmt schon seit Jahrzehnten die völlig erneuerte und ganz außerordentlich vergrößerte Bienertmühle ein, jetzt Altplauen 21 (O.-Nr. 38)[WS 1]. Irrtümlich behauptet Hasche in seiner Umständlichen Beschreibung I, Seite 444, P. habe vom 26. Februar bis 13. März 1643 in der jetzt Beisert'schen Hof- und Bäckermühle Annenstraße 30 gewohnt. Am 10. März verließ P. mit seinen Truppen die Dresdner Gegend, um sich über Pirna nach Böhmen zu begeben.


Nr. 14. Friesen, Heinrich, Reichsfreiherr v., 1610–1680, der ältere von den beiden Söhnen des schon erwähnten Kanzlers v. Friesen (s. Nr. 9). Seit 1637 lebte er in Dresden, wurde 1639 zum kurfürstlichen[WS 2] Hofrat, 1650 zum Geh. Rat und, nachdem er zweimal als Gesandter in Regensburg tätig gewesen war, zum Direktor des Geheimen Rates ernannt. In dieser Stellung verblieb er bis zu seinem Tode. Nach dem Bericht des französischen Reisenden Chappuzeau ist F. in Dresden der Erste gewesen, der als Freund der Literatur, der Kunst und der Musik in seinem Hause abends Gelehrte und hervorragende Männer um sich sammelte. Alle seine acht Töchter zeichneten sich durch hervorragende Schönheit aus, deshalb hieß sein Wohngebäude bei den Dresdnern allgemein „das Haus mit den schönen Töchtern“.

Es war das für den Kanzler Mordeisen errichtete Gebäude, jetzt An der Kreuzkirche 17 und 18 (s. Nr. 3), das sich um 1640 im Besitz des Geh. Rates von Loß befand. Dieser überließ es 1641 seiner Tochter Ursula, als sie sich mit dem Freiherrn v. F. verheiratete. Sie starb bereits nach zwei Jahren, und nun ging ihr Haus an ihren Gemahl über, der es von seiner Vermählung an wegen wiederholter amtlicher Abwesenheit von Dresden eine lange Zeit nur vorübergehend, aber von 1664 an bis zu seinem Tode dauernd bewohnt hat. (vergl. Dresdner Geschichtsblätter 1894, Nr. 2, Seite 135, 136.)


Nr. 15. Brehme, Christian, 1613–1667, Bürgermeister, ein Dichter des 17. Jahrhunderts. Nach einem wechselvollen Leben kam er 1639 nach Dresden, wo er als Geh. Kammerdiener beim Kurprinzen Anstellung fand. Gleichzeitig verwaltete er auf seinen Wunsch von 1640–1654 die kurfürstliche Bibliothek, deren Mitaufsicht er auch als Bürgermeister bis zu seinem Tode behielt. 1642 wurde B. in den Rat gewählt, bei dem er 1657, 1660, 1663 und 1666 als regierender Bürgermeister tätig war. – Als Dichter hat er in den Jahren 1636–1660 mancherlei veröffentlicht, doch sind seine Arbeiten nicht zu hoch zu werten. Genannt seien nur „Allerhandt Lustige, Traurige und nach Gelegenheit der Zeit vorgekommene Gedichte“ (Leipzig 1637); „Art und Weise, kurze Brieflein zu schreiben“ (Dresden 1640); „Christliche Unterredungen“

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: O Nr. 38)
  2. Vorlage: kurfürstlien