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bis er 1640 Kanzler wurde. Als solcher nahm er 1653 an dem Reichstage in Regensburg teil, wo ihn ohne sein Ansuchen der Kaiser in den Reichsfreiherrnstand erhob.

Von F., der gern und oft für längere Zeit in dem 1592 von seinem Vater erkauften und noch heute im Besitz der Familie befindlichen Schlosse Rötha weilte, ist nur seine letzte Wohnung in Dresden bekannt. Er erwarb nämlich 1649 das an der Ecke des Altmarktes stehende Haus, jetzt Schreibergasse 1, 3 und 5 (O.-Nr. 426), in dem er bis zu seinem Tode gewohnt hat. Nun ging das Haus in den Besitz seines ältesten Sohnes, des Geh. Rates Heinrich von Friesen und von diesem an zwei seiner Töchter über, an Frau von Reichenbach und an die Gräfin von Callenberg. Da letztere schließlich alleinige Eigentümerin des Hauses wurde, setzte sie zu dessen Erben ihren Sohn, den Grafen Heinrich von Callenberg, ein, der es nach dem 1714 erfolgten Tode seiner Mutter übernahm. Bei seiner Familie ist dann das Gebäude bis 1782 geblieben. In diesem Jahre gelangte es durch Versteigerung in bürgerliche Hände. (Vergl. E. Freiherr von Friesen: Die Friesen als Hausbesitzer in Dresden. Dresdner Geschichtsblätter 1894, Nr. 2, Seite 134, 135.)


Nr. 10. Schütz, Heinrich, 1585–1672, kursächsischer Hofkapellmeister, „der Vater der deutschen Musik“. Nach Fürstenau, Bd. I, Seite 22, wäre Sch. bereits 1615, nach Beutel (Bildnisse, erste Reihe, Nr. 7) erst 1617 nach Dresden in seine Stellung berufen worden. Während seines sehr langen hiesigen Aufenthaltes, der mehrmals durch größere Reisen eine Unterbrechung erfuhr, hat Sch. trotz der namentlich durch den dreißigjährigen Krieg hervorgerufenen großen Schwierigkeiten die Musik in seltener Weise gefördert und die kurfürstliche Kapelle seit 1645 bedeutend gehoben. – In Dresden vertonte er die erste deutsche Oper „Daphne“, die 1627 hier aufgeführt wurde, schuf auch die Musik zu dem Festspiel „Orpheus und Euridike“. Von seinen anderen zahlreichen Tonwerken seien erwähnt die 1619 vollendete Motettensammlung „Die Psalmen Davids“ und die später entstandenen Passionen, unter denen „Die sieben Worte unseres lieben Erlösers und Seligmachers Jesu Christi, so Er vom Stamm des heiligen Creutzes gesprochen“, hervorgehoben zu werden verdienen. Ein Aufsatz im Dresdner Anzeiger vom 14. April 1916 erklärt nämlich: „Dieses kleine Werk kann als das erste deutsche Oratorium betrachtet werden.“ Der nicht genannte Verfasser dieses Aufsatzes weist darauf hin, daß in den bisherigen von den Italienern vertonten Oratorien Jesus vierstimmig, jede der übrigen Personen zwei- bis dreistimmig auftritt, Sch. dagegen in der genannten Passion für die darin vorkommenden Personen in der Hauptsache den Einzelgesang anwendet und nur die Partie des Heilandes von dreistimmiger Musik begleiten läßt. Das Stimmbuch dieser Tonschöpfung war in den Wirren des siebenjährigen Krieges verloren gegangen. Ganz neuerdings hat man es wieder aufgefunden, und so wurde das Oratorium nach weit über hundertjähriger Pause in der am 15. April 1916 stattgefundenen Kreuzkirchenvesper erstmalig wieder aufgeführt. – Eine noch weit