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Stadt Weimar.“ Dieser Gasthof, damals Seegasse 46, infolge Verlegung der Haustür jetzt Breite Straße 1 (O.-Nr. 466), führt schon seit den 1840er Jahren den Namen „Rheinischer Hof“. Zweck und Dauer des diesmaligen Besuchs Sch's. sind unbekannt. – Über die nächste Ankunft des Philosophen in Dresden meldet der Anzeiger vom Jahre 1814: „Einpassirt. 24. May. Hr. D. philos. Schopenhauer aus Weimar, im Kl. Rauchhaus.“ Dieser Gasthof umfaßte, als Sch. dort sein Heim aufgeschlagen hatte, die beiden Häuser Scheffelgasse Nr. 160 und 161; später beschränkte sich der Betrieb nur auf das ersterwähnte Gebäude, jetzt Scheffelstraße 19 (O.-Nr. 575), das heutzutage Gäste nicht mehr beherbergt, sondern nur bewirtet und unter dem Namen „Zum Hirsch am Rauchhaus“ bekannt ist.

Nur kurze Zeit blieb Sch. im Gasthofe, dann siedelte er in das Gebäude über, in dem er sich für seinen geplanten mehrjährigen Aufenthalt in Dresden eine günstig gelegene, ruhige und geräumige Wohnung gemietet hatte. Sie befand sich in dem Hause Ostra-Allee Nr. 897, das schrägüber vom Eingange der Stallstraße in der Hoheiten oder der Herzogin (Sophie) Garten stand. Leider ist dieser nach mehr als dreihundertjährigem Bestehen seit dem Herbste 1916 größtenteils geräumt. – Das Gebäude, in dem Sch. nun reichlich vier Jahre wohnte, gehörte im ersten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts dem Arzte Dr. Mittelhäuser, bei dem der kurfürstliche Hausmarschall Peter August v. Schönberg, der Vater der nachmaligen Gräfen Charlotte v. Kielmannsegge, oft vorsprach, auch einmal gelegentlich einer Kur längere Zeit gewohnt hat. Von dem Arzte ging das Haus an seine Witwe über, deren Erbe die kleinere Hälfte des ziemlich umfangreichen Grundstückes den beiden vereinigten Freimaurerlogen „Zu den drei Schwertern und Asträa zur grünenden Raute“ und „Zum goldenen Apfel“ käuflich überließ. Hier wurde nun in den Jahren 1837 und 1838 das heute noch stehende vordere Logenhaus errichtet. Die größere Hälfte des Mittelhäuser'schen Grundstückes mit dem Wohnhause erwarb der Staat, der das letztere niederreißen und das erkaufte Gebiet mit der Herzogin Garten vereinigen ließ. (Vergl. Dr. Severus, Licht ins Dunkel der Verhüllung: Das wahre Lebens- und Charakterbild der Gräfin v. Kielmannsegge-Schönberg. S. 13, 14.) Zuletzt trug das erwähnte Gebäude die Hausnummer 8 und die O.-Nr. 2067. Wie er geplant, widmete sich Sch. in unserer Stadt mit allem Eifer wissenschaftlichen Arbeiten. Während seines Aufenthaltes in Weimar bei seiner Mutter 1813 und 1814 war er mit Goethe in Verkehr getreten, dessen Farbenlehre den Philosophen veranlaßte, in Dresden eine Abhandlung „Über das Sehen und die Farben“ zu veröffentlichen. Hier schrieb er auch sein Hauptwerk: „Die Welt als Wille und Vorstellung“, in dem er nach seinem eigenen Bekenntnisse „ein neues philosophisches System aufstellte“. – Über seinen Arbeiten vergaß Sch. nicht den geselligen Verkehr zu pflegen. Gern traf er sich mit Mitgliedern des Liederkreises bei dem Italiener und Weinstubeninhaber Chiappone, aber auch im Italienischen Dörfchen, später Helbigs am Theaterplatz, und auf dem Belvedere. Freilich fällte er bei den leicht entstehenden Wortgefechten oft sehr harte, wenn auch humorvolle