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entgegen, die mancherlei sofortige militärische Besprechungen nötig machten. Zwar besuchte Kaiser A. auch die Oper, doch nahm er nach derselben an der ihm zu Ehren veranstalteten Hoftafel nicht teil. Dem von ihm hochgeschätzten Maler Seydelmann, den er am Nachmittag zu sich ins Schloß hatte kommen lassen, erteilte er den Auftrag, ihm für seine Petersburger Galerie von einigen Meisterwerken der Dresdner Gemäldesammlung Nachbildungen zu schaffen. Als A. am Vormittage des[WS 1] 13. Novembers unter dem Donner der Kanonen zu Wagen unsere Stadt verließ, mußten die Truppen der kurfürstlichen Garde ein Stück des Weges das Geleit geben.

In dem furchtbaren Kriegsjahre 1813 kam Kaiser A. und zwar diesmal für längere Zeit wieder nach Dresden. Am Mittag des 24. Aprils hielt er hier mit seinem Bundesgenossen, dem König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, unter Glockengeläut und von einer überaus zahlreichen Volksmenge freudig begrüßt und vom Rate und der Geistlichkeit der Stadt ehrfurchtsvoll willkommen geheißen, seinen festlichen Einzug. Der Kaiser bezog das für ihn vorgerichtete Brühl'sche Palais, zuletzt Augustusstraße 3. In den nächsten Tagen gab es Besichtigungen sowohl der mit den beiden genannten Fürsten angelangten, als auch der erst nach ihnen hier angekommenen russischen und preußischen Truppen, von denen jedoch der größte Teil nach der Gegend von Weißenfels abzog. Am 30. April früh 3 Uhr folgte ihnen Kaiser A., fünf Stunden später auch der König von Preußen. Man rechnete hier auf die baldige Rückkehr der beiden Fürsten, da ihre Wohngebäude mit Wachposten besetzt geblieben waren. In der Tat traf am Nachmittag des 4. Mai König Friedrich Wilhelm in Dresden wieder ein, während dies von seinem Bundesgenossen abends 8 Uhr geschah. Freilich erschienen sie nicht als Sieger, obgleich ein in unserer Stadt umlaufendes und sich zwei Tage haltendes Gerücht sie als solche hinstellte. Erst die beiden am 6. Mai veröffentlichten amtlichen Berichte gaben darüber Auskunft, daß trotz der von den beiden Verbündeten errungenen Vorteile in der am 2. Mai stattgefundenen Schlacht bei Lützen der Sieg von Napoleon errungen worden sei. Da dieser mit seinem Heere gegen Dresden vorrückte, verließen die bisher hier zurückgebliebenen preußischen und russischen Truppen bis auf einen geringen Teil, der den Rückzug decken mußte, unsere Stadt und zogen nach der Lausitz. Am frühen Morgen des 8. Mai brach Kaiser A., um die Mittagsstunde auch König F. W. III. ebenfalls dahin auf.

Zwar sind beide Fürsten in den Tagen vom 25. bis 27. August 1813 noch einmal in der unmittelbaren[WS 2] Nähe Dresdens gewesen, ohne jedoch die Stadt zu betreten. Kaiser A. hatte nämlich während der großen Schlacht seine Wohnung in Nöthnitz, der König von Preußen in Lockwitz.


Nr. 163. Duroc, Gerhard Christophe Michel, 1772–1813, hat Napoleon zwar hauptsächlich als General, jedoch auch eine Zeitlang als Staatsmann wichtige Dienste geleistet. 1796 wurde er von Bonaparte zum Adjutanten ernannt und zeichnete sich nicht nur im italienischen,

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: ds
  2. Vorlage: unmitelbaren