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errichtete er von 1794 bis 1795 das an der Stallstraße stehende große Stallgebäude, baute auch das Haus an der Ecke des Altmarkts und der Webergasse um, das bei dieser Gelegenheit zwei weitere Obergeschosse erhielt. Nach Gurlitt (Die Kunstdenkmäler[WS 1] Dresdens, zweites Heft, Seite 556) ist es nicht ausgeschlossen, daß die Ruine und die Einsiedelei im prinzlichen Garten an der Zinzendorfstraße Schöpfungen W's. sind. – In den Jahren 1781–1787 gab er in Dresden bei Hilscher ein dreibändiges Werk „Prospektenbriefe über Rom“ mit zahlreichen Kupfern heraus, die er während seines langen Aufenthaltes in der alten Stadt der Kunst angefertigt hatte.

Das aus der Zeit um 1500 stammende, also sehr alte Eckgebäude Altmarkt-Webergasse, jetzt Webergasse 2 (O.-Nr. 563), das freilich im Laufe der Jahrhunderte dreimal größere bauliche Veränderungen erfahren hat, gehörte seit 1719 einige Jahrzehnte dem späteren Dresdner Bürgermeister Christian Weinlig. Sein Sohn Christian Traugott, der es bis zum Oberlandbaumeister brachte, wurde in diesem Hause geboren und hat darin seine Jugend verlebt, wahrscheinlich auch während eines Teiles seiner in Dresden verbrachten Studienzeit dort gewohnt. Nach seiner Verheiratung mit der Tochter des Oberlandbaumeisters Exner überwies dieser in seinem eigenen Hause Am Jägerhof oder Am Wiesenthor Nr. 10, jetzt Wiesentorstraße 1 (O.-Nr. 321) dem Schwiegersohne eine Wohnung, die er bis an sein Lebensende innegehabt hat.


Nr. 127. Naumann, Johann Gottlieb, 1741–1801, Hofkapellmeister, war der Sohn eines Blasewitzer Häuslers, der im Nebenerwerb als Musikant in einer kleinen Kapelle mitwirkte. N's. musikalisches Talent zeigte sich schon frühzeitig, so daß ihm der Vater erst vom Loschwitzer Kantor, von 1754–1757 von dem berühmten Kreuzkantor Homilius Klavierunterricht erteilen ließ. Durch Gönner wurde es dem überaus fleißigen Schüler später möglich, seine musikalische Ausbildung durch wiederholten längeren Aufenthalt in bedeutenden italienischen Städten zu vervollkommnen. Als N. 1764 nach Dresden zurückkehrte, erhielt er durch Verwendung der Kurfürstin Maria Antonia eine Stelle in der Hofkapelle als „Kirchenkompositeur“ mit einem Jahreseinkommen von 240 Talern. 1776 wurde N. zum Hofkapellmeister ernannt und bezog nun eine höhere, aber doch nicht standesgemäße Besoldung. Als er deshalb zehn Jahre später seine Entlassung erbat, erhielt er von da an 2000 Taler Gehalt, den Titel Oberhofkapellmeister und mancherlei Erleichterungen im Dienste. – N. ist nicht nur der Schöpfer einer größeren Anzahl ihrerzeit hochgewerteter Opern, sondern auch von zahlreichen kirchlichen Tonwerken wie Oratorien, Messen, Psalmen, Motetten. Namentlich von seinen Messen gelangen manche noch heute in der katholischen Hofkirche an Festtagen zur Aufführung. N's. Wirksamkeit in Dresden und namentlich seine Opern hatten seinen Ruhm auch ins Ausland getragen. Auf Wunsch des Königs von Schweden hielt N. sich 1776 ein Jahr und von 1782 an sogar 18 Monate in Stockholm auf, um die Leistungen der dortigen Hofkapelle und der Hofbühne auf eine höhere Stufe zu heben.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Kunstdenmäler