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über diesen Dopelbau von einander abweichen. So heißt es 1715: „Haus auf der Moritz Straße und Pirnaischen Gasse“; 1729 nur: „Haus auf der Moritz Straße“; 1748: „Haus auf der Moritz Straße und Hinterhaus“. Nachdem Graf Beuchling 1715 gestorben war, ging sein Grundstück an seine Gemahlin, eine geb. v. Haxthausen, über. Später verheiratete sie sich wieder, und zwar mit dem Oberküchenmeister Adolph Freiherrn v. Seyffertitz, der zufolge der beiden Adreßbücher von 1738 und 1740 „auf der Moritzstraße in seinem Hause“ wohnte. Der scheinbare Widerspruch zwischen dieser Feststellung und der bereits mitgeteilten Angabe über die Wohnung des Geh. Konferenzministers Friedrich Gotthard v. Bülow – in den beiden Adreßbüchern fälschlicherweise Bühlau geschrieben – klärt sich sofort und leicht auf. Seyffertitz, durch seine Verheiratung mit der verw. Gräfin v. Beuchling in den Besitz von deren Doppelhaus gelangt, bewohnte mit ihr das an der Moritzstraße stehende Gebäude, während das dahinter befindliche Haus an der Pirnaischen Gasse an den Minister v. Bülow vermietet war.

Erwähnt sei nur noch, daß 1748 der Oberhofjägermeister Reichsgraf Carl Ludwig v. Wolffersdorf das beide Häuser umfassende bisher Seyffertitz'sche Grundstück in seinen Besitz brachte, es in der Mitte völlig trennen ließ und das an der Pirnaischen Gasse stehende Gebäude an die Gräfin v. Hoym verkaufte, während er das Haus an der Moritzstraße behielt und bewohnte. Nach den Geschoßbücherauszügen sollen die beiden bald zwei Jahrhunderte vereint gewesenen Gebäude bei der Beschießung Dresdens im Juli 1760 mit abgebrannt sein; wahrscheinlich aber sind die Umfassungsmauern in der Hauptsache stehen geblieben, und die Zerstörung hat im wesentlichen das Innere dieser Häuser betroffen. Seit ihrer Wiederherstellung bilden sie noch heute eine hervorragende Zierde unserer Stadt. Das Gebäude, in dem 1745 der Dresdner Friede abgeschlossen wurde, ist das Haus Landhausstraße 6 (O.-Nr. 198), früher Britisch Hotel, und den Bau an der Moritzstraße, jetzt 1 b (O.-Nr. 204) kennt man als Palais de Saxe.


Nr. 99. Friedrich Heinrich Ludwig, Prinz, 1726–1802. Wohl zeichnete er sich als warmer Freund der Künste und Wissenschaften aus, aber höheren Ruhm erwarb er sich als Heerführer. Seinem königlichen Bruder Friedrich II. hat er namentlich im siebenjährigen Kriege wesentliche Dienste geleistet und diesen bekanntlich durch den Sieg bei Freiberg am 29. Oktober 1762 zum Abschlusse gebracht. Der König erkannte die militärischen Vorzüge seines Bruders Heinrich voll an; bezeichnete er ihn doch 1764 gelegentlich einer großen Truppenschau in Berlin einer Anzahl Generale gegenüber als den „fehlerlosen Feldherrn“.

Prinz Heinrich ist wiederholt in Dresden gewesen. Erstmalig erschien er hier als Begleiter seines königlichen Bruders am 19. Januar 1742, und wohnte wie dieser im Stallgebäude, jetzt Augustusstraße 1 (O.-Nr. 831). Daß der von Friedrich II. in einer sehr wichtigen politischen Angelegenheit unternommene Besuch am