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verursachte jedoch der Verkauf des durch den Krieg gänzlich heruntergekommenen „Pferdnergutes“ Crostewitz (südlich von Leipzig), das das Erbteil der Mündel arg zu gefährden drohte.

Endlich wurde die pekuniäre Lage der Witwe durch das russische Gouvernement geregelt, in dessen Händen sich Dresden damals (November 1813 – Juni 1815) befand. Den Kindern ward, bis zum erfüllten zwanzigsten Lebensjahre des jüngsten, eine monatliche Unterstützung von zwanzig Talern angewiesen. Die gleiche Summe bestimmte 1816 ein königlicher Befehl zur einen Hälfte der Mutter als Pension, zur anderen Hälfte als Erziehungsbeitrag für die Kleinen.

Daß mit dieser geringen Unterstützung bei dem gänzlichen Mangel an anderen Einnahmen die Kosten der Erziehung für die sechs Unmündigen nicht bestritten werden konnten, ist leicht einzusehen. Es mußten sich daher hilfsbereite Freunde der Kinder annehmen. So ward die ganze Familie auseinandergerissen. Die drei Töchter kamen noch in zartem Alter zu Verwandten. Der älteste Sohn, Heinrich Leo, erhielt durch Fürsprache einiger Freunde des verstorbenen Vaters eine Freistelle in der Freimaurer-Erziehungsanstalt zu Dresden-Friedrichstadt, wo er bis 1818 versorgt blieb. Den erst sechsjährigen Carl Eugen behielt die Mutter bei sich.

Für den kleinen Ferdinand, der in früher Kindheit schon des Lebens Not hatte kennen lernen müssen, traten zwei edeldenkende Männer ein: sein Oheim, der Königl. Sächs. Geheime Kriegsrat Carl Friedrich von Broizem (1770 – 1846) in Dresden, und ein Freund seines Vaters, der Graf Friedrich von Beust († 1821). Dieser, selbst kinderlos, fand Gefallen an dem munteren Knaben und nahm ihn in sein Haus. Zwei Jahre lang wurde das Kind dort unter der liebevollen Aufsicht der Gräfin erzogen. Dann vermittelte Herr von Broizem, dessen Vater jahrelang erst Vorsteher, später vollziehender Dirigent des Freimaurerinstituts gewesen war, die Aufnahme des Knaben in diese Anstalt. Graf Beust sorgte auch hier für ihn, indem er die Kosten des Unterhalts bestritt.



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Ernst Sigismund: Ferdinand von Rayski. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins, Dresden 1907, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft20VereinGeschichteDresden1907.djvu/15&oldid=- (Version vom 14.2.2024)