Seite:Heft16VereinGeschichteDresden1902.pdf/78

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die mit den Holzverkäufen und Ziegelscheunen zusammenhängenden Sachen dem Amtsverwalter zugeteilt wurden[1].

Die Amtsverwalterei führt von 1785 an in den Staatskalendern die Bezeichnung „Rentamt“, doch behielt der Amtsverwalter Seyffarth seinen bisherigen Titel, und erst als nach seinem im Jahre 1807 erfolgten Tode der bisherige Oberkriegskommissar Thieme sein Nachfolger wurde, erhielt dieser den Titel eines Rentamtmannes[2]. In den Akten wird die Amtsschreiberei schon 1739 einmal als Rentamt bezeichnet[3].

Bei Gelegenheit der Neubesetzung dieser Stelle wurden übrigens verschiedene Änderungen getroffen und unter anderem die bisher mit der Amtsverwalterei verbunden gewesene Administration des Neustädter Holzhofes abgetrennt und einem besonderen Holzverwalter übertragen, auch zwischen dem Rentamtmann und dem Amtsschreiber wurden die Geschäfte in anderer Weise verteilt, indem ersterem besonders diejenigen übertragen wurden, welche mit auswärtigen Expeditionen zusammenhingen und eine Lokalaufsicht erforderten, wie beim Forstwesen, den Röhrwasserleitungen, Mühlen, Hausbaukonzessionen, Vererbungen von Grundstücken und Verpachtungen, während dem Amtsschreiber die Vereinnahmung der Geld- und Naturalzinsen, Abzugs-, Straf-, Konzessions- und Schutzgelder etc., sowie die Ausschreibung der Frohnen zufielen.

Das alte Amtshaus in der kleinen Brüdergasse war im Laufe der Zeit nicht nur unzulänglich, sondern auch im hohen Grade baufällig geworden, so daß im Jahre 1740 die Verlegung der Amtsexpedition in das am Ende der Kreuzgasse befindliche sogenannte Fraumutterhaus erfolgte, während die Amtsschreiberei, die sich in ermieteten Räumen befand, wegen Mangel an Platz nicht mit dorthin verlegt werden konnte[4]. Nach Verlegung der Amtsexpedition wurde das alte Amtshaus, welches als ein kanzleischriftsässiges Burglehnhaus bezeichnet wird, dem Oberküchenmeister von Brandenstein als Entschädigung für die ihm zugesagte freie Wohnung im Fraumutterhause überlassen[5].


  1. II. Rentcopial 1739 Vol. IV. Bl. 1472, 1687, 1692.
  2. Rep. LII. Gen. 1020a Bl. 98.
  3. Rep. XXII. Dresden 207 Bl. 44.
  4. Ebenda Bl. 14, 24, 45, 61.
  5. Das alte Amthaus zu Dresden etc. 1733. Loc. 774 Bl. 25.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Haug: Das kurfürstliche Amt Dresden vom 14. bis zum 19. Jahrhundert. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch' Verlagshandlung, Dresden 1902, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft16VereinGeschichteDresden1902.pdf/78&oldid=- (Version vom 21.11.2023)