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Striesen, Seidnitz, Gruna, Roßthal, Leutewitz, Pennrich, Löbtau, Döltzschen,  Zöllmen, Naußlitz, Kaufbach, Rennersdorf, Hühndorf, Omsewitz, Kemnitz, Pesterwitz und Weißtropp zusammen 1 Wagen und 10 Knechte; auf die 5 Dörfer Birkwitz, Weißig, Erkmannsdorf, Pratzschwitz und Klotzsche kam dieselbe Leistung[1]. Manche Orte hatten auch nur zu einer dieser Leistungen beizutragen, denn auch in dieser Hinsicht herrschte eine sehr große Verschiedenheit.

Die Geleitssachen spielen beim Amte Dresden von der Mitte des 16. Jahrhunderts ab keine große Rolle, da das Geleite seit 1564 an den Rat zu Dresden verpachtet und seit 1662 an denselben gegen eine Zahlung von 40 000 Gulden wiederkäuflich überlassen worden war. Zu diesen 40 000 Gulden kamen 1696 noch weitere 20 000 Gulden hinzu. Im Jahre 1735 wurde das Geleite zurückgekauft und ging vom 1. April 1736 ab wieder auf den Staat über[2].

Infolge dieser Verpachtung und Veräußerung auf Wiederkauf sind den Dresdner Amtsrechnungen nicht, wie bei anderen Ämtern, die Geleitsrechnungen beigefügt, und ebenso sind auch keine Geleitstafeln darin enthalten, doch finden sich die letzteren in den Akten vor.

Während die Geleitstafel bei anderen Ämtern meist sehr einfach ist – es handelt sich da gewöhnlich nur um Wagen, drei-, vier- und sechsspännige Karren, Holzwagen, ungesattelte Pferde, Kälber, Schweine, Schafe, Ziegen, Butter, Flachs und einige andere Gegenstände – ist die Dresdner Geleitstafel sehr umfänglich, da es sich hier nicht nur um Wagengeleit, sondern um Land- und Wassergeleit handelt. Es werden in der Geleitstafel alle möglichen Gegenstände, wie Kolonialwaren, Wein, Holz, Feldfrüchte, Steine, Metalle, Drogen, Vieh und so viel anderes genannt, daß es zu aufhältlich sein würde, alle diese Gegenstände aufzuführen. Die Wagenpfennige gehörten dem Rat.

Die alte Geleitsordnung stammte aus dem Jahre 1547 und erfuhr durch die Erneuerung im Jahre 1630 eine Erhöhung auf das doppelte des bisherigen Betrages der Geleitsabgaben. Seit


  1. Rep. XLVII. Dresden 21c Bl. 7a/b, 70a/b.
  2. Richter, Verwaltungsgeschichte der Stadt Dresden. 2. Abt. S. 97, 98. Cop. der II. Rentexp. vom Jahre 1735 Vol. IV. Bl. 2277, 2344, 2345 und vom Jahre 1736 Vol. I. Bl. 432. 470 flg., 492, 498, 540. Rep. K Nr. 23. Rentcopial 1564 Vol. I. Bl. 297.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Haug: Das kurfürstliche Amt Dresden vom 14. bis zum 19. Jahrhundert. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch' Verlagshandlung, Dresden 1902, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft16VereinGeschichteDresden1902.pdf/55&oldid=- (Version vom 22.11.2023)