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„3 Viertel verthan vor Herr Reymbrecht und seinen Gesellen die do acht Tage zu Dresden gelegen seint“[1].

Aus dem Jahre 1450, etwa aus den Monaten Juni bis August, finden sich folgende Notizen:

„Darnach quam Er Nickel von Polenczk mit den Slesiern, verthan ein Viertel heurigen Weins“,
„Darnach also die Behemen gegen Dresden quamen, verthan 2 Fuder Weins von Geheiße Ern Heintzen Pflugks“,

und in der Zeit nach Michaelis heißt es:

„Darnach quam myn Herr der Dechant und Er Dietrich von Miltitz mit den Slesiern wieder us dem Felde, verthan ein Fuder Fernweins und ein halb Fuder Most von Geheiße der Räthe“.

Es handelt sich bei diesen Ausgaben um die im Bruderkriege von seiten des Kurfürsten in Schlesien und Böhmen geworbenen Truppen, welche gegen Herzog Wilhelm zu Felde gezogen waren und auf ihrem Hin- und Rückwege Dresden berührten, wobei die Führer wahrscheinlich auf dem Schlosse beherbergt wurden.

Auch Weinspenden an umliegende Orte kommen vor:

„1 Viertel Fernweins den armen Leuten auf die Dörfer in der osterlichen Zeit zu Opferwein“[2].

In der Zeit von 1456 bis 1467 finden sich die meisten der für den Schloßbau entstandenen Ausgaben in den vom Förster und Brückenmeister Hans Kartagk über das Forstamt abgelegten Rechnungen[3]. Die Abhörungsniederschriften über die Rechnungen des Forstamtes, die sich schon von 1392 an finden, sind immer sehr kurz. Mehrmals hatte der Vogt das Forstamt inne und legte demgemäß davon Rechnung ab, z. B. in den Jahren 1437/38, 1466/67 und 1467/68[4]. Die Einnahmen bestehen nur aus den Einkünften der Forsten, die Ausgaben aus einigen auf besondere Befehle geleisteten Zahlungen, Holzhauerlöhnen, der Besoldung des Försters etc., in der Zeit von 1456 bis 1467 aber, wie erwähnt, zum größten Teile aus Aufwand für Bauten.


  1. WA Nr. 14 Bl. 179b, 259e.
  2. Vergl. Neues Archiv für Sächsische Geschichte, 2. Bd. S. 102, 127 und WA Nr. 14 Bl. 259c flg., 372c flg., 528c, Nr. 16 Bl. 361c, Nr. 17 Bl. 424c.
  3. WA Nr. 16 Bl. 227b, 228.
  4. Ebenda Nr. 4 Bl. 41b, Nr. 10 Bl. 111b, Nr. 17 Bl. 424, Nr. 18 Bl. 62b.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Haug: Das kurfürstliche Amt Dresden vom 14. bis zum 19. Jahrhundert. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch' Verlagshandlung, Dresden 1902, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft16VereinGeschichteDresden1902.pdf/38&oldid=- (Version vom 22.11.2023)