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Krebs, Luga, Meusegast, Gorknitz, Heidenau, Mügeln, Sürßen und Gostritz werden gleichzeitig auch beim Amte Dohna aufgeführt, so daß es zweifelhaft bleibt, wohin diese Orte damals gehören. Radeberg hatte, obwohl sich dort nun selbst ein Amt befand, dennoch an das Amt Dresden einen Forsthaferzins zu entrichten[1].

Ferner werden in diesem Verzeichnis aufgeführt „Hermansdorf Recknitz“ und „Hermansdorf Hospital“. Mit dem letzteren ist Oberhermsdorf bei Tharandt[2] und mit dem ersteren wahrscheinlich Hermsdorf bei Kreischa gemeint; der Ausdruck „Recknitz“ deutet vielleicht auf den Namen des Besitzers hin, denn ein Recknitz wird 1380 in der Dresdner Ratslinie genannt. Weiter wird das eine Naundorf genannt, welches nach dem Verzeichnis von 1378 wahrscheinlich Naundorf bei Kötzschenbroda ist.

Hinzugekommen sind dagegen einige Zinsen von den Vorwerken Räcknitz und Auswik (dieses letztere lag vermutlich in der Gegend des von Räcknitz nach Plauen führenden Fahrweges oberhalb des jetzigen Bergkellers[3], sowie von einigen vor dem Seethore gelegenen Grundstücken und von Altendresden, ferner von den Dörfern Langebrück, Klotzsche, Sürßen (Sorßen), Meuslitz (Mißelitz) bei Pirna, Sporbitz (Sparewitz) und Roßthal (Rustel).

Als neu erscheint ein als „Wachgetreide“ bezeichneter Zins, welchen 38 Ortschaften zu entrichten hatten. Unter anderen bereits vorkommenden Orten werden dabei folgende im Verzeichnis von 1378 noch nicht genannte aufgeführt: Sobrigau (Zcobligar) bei Lockwitz, Pillnitz (Bilnitz), Hosterwitz (Hostenbritz). Theißewitz (Tischewitz, auch Detzschwitz) bei Kreischa[4], Mügeln (Mogelin), Heidenau, Ploschwitz (Pluschkowitz) südlich von Pirna, welches auch beim Amte Dohna vorkommt, Primßewitz[5], Strehlen (Strewlin) und Cripp, welches letztere wohl kaum etwas anderes sein kann, als das im Verzeichnis von 1378 unter den übrigen zinszahlenden Orten aufgeführte Großgraupe (Krup). Ferner werden unter den 28 Orten, welche Forsthafer zu entrichten haben, außer schon genannten Dörfern nur


  1. WA Nr. 12b Vol. I. Bl. 6 flg., 19, 24, 26b, 35b, 181b.
  2. Richter, Verwaltungsgeschichte der Stadt Dresden, 2. Abteilung S. 192.
  3. Richter, Die Stadtgrenze bei Räcknitz, Dresdner Geschichtsblätter 1892 S. 29, 30.
  4. WA Nr. 24 Bl. 141.
  5. Nach dem Erbbuche von 1547 Rep. XLVII Dresden 21a Bl. 625 bildete Primßewitz mit Röhrsdorf, westlich von Dohna, eine Gemeinde.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Haug: Das kurfürstliche Amt Dresden vom 14. bis zum 19. Jahrhundert. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch' Verlagshandlung, Dresden 1902, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft16VereinGeschichteDresden1902.pdf/30&oldid=- (Version vom 22.11.2023)