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Am 16. September wurden die fernerweiten 10,000 Thaler Kontributionsgelder an den Regimentsquartiermeister Barth bezahlt. – Oberst von Finck, welchem heute die auf den Monat September fälligen 100 Thaler Tafelgelder gegen Quittung bezahlt worden, erteilte Ordre, daß von heute an der auf der Wache stehenden Bürgerschaft alles Gewehr abgenommen werden und sie nur mit dem Seitengewehr auf ihrem Posten stehen solle; auch ordnete derselbe an, daß zwischen 9 und 1 Uhr die Besitzer der Gärten vor dem schwarzen Thore, als die Frau Bauriedel und der Tischler Pedani, auch Madame Albuzzi ihre gegen die Stadt und den Mittag zu stehenden Gartenmauern abtragen sollten.[1]

Am 21. September wurde die Wacht unter dem Seethore eingestellt und die Aufziehbrücke aufgezogen, so daß von dato an nur das Pförtchen daran offen bleiben sollte.[2]

24. September. Mittags gegen 12 Uhr reiste der Prinz von Darmstadt mit 6 Karossen von hier ab.[3]

Am 26. September meldeten die Obersten von Kleist und von Herzberg dem Rate, daß, da das 2. Bataillon des Rohrschen Regimentes nicht länger mehr auf den Wällen in Neustadt zu kampieren vermöchte, dasselbe in die Residenz wieder einrücken solle. Die Umquartierung der hiesigen Garnison sei daher unvermeidlich; weil aber dieselbe, wenn sie durch den Rat geschehe, zu lange aufhielte, so sollte jedes Regiment seine Leute kompagnieweise selbst unterbringen. Gegen diese eigenmächtige Umquartierung erhob zwar der Rat lebhafte Vorstellungen, doch blieb es dabei.[4]

Am 28. September rückte das 2. Bataillon vom Rohrschen Regimente von den Neustädter Wällen wieder in hiesige Residenz ein. – Abends um 9 Uhr versammelte sich die hiesige Garnison an allen Ecken der Stadt und blieb bis gegen Morgen unter Gewehr stehen.[5] Dasselbe geschah am folgenden Tage,


  1. G. XXXII. 109 Bl. 15, 40b, 59a.b.; G. XXXII. 125y. Bl. 254b.und G. XXXIII. 18c. Vol. III. Bl. 270 bis 271b.
  2. G. XXXII. 125y. Bl. 257.
  3. G. XXXII. 125y. Bl. 258b.
  4. G. XXXII. 125y. Bl. 259b.
  5. G. XXXII. 125y. Bl. 261b.
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Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/84&oldid=- (Version vom 29.8.2023)