Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/83

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

war, in hiesiger Stadt und Vorstädten eine Anlage auf die Häuser und die darin zu Miete wohnenden Personen nach dem bei dem Kollektierungswerte vom Jahre 1753 angeordneten Modus gemacht werde,“ so ward unter dem heutigen Tage von dem hierzu mit Auftrag versehenen königl. Amte und dem Rate zu Dresden an sämtliche hiesige, sowohl angesessene als unansässige, sowohl unter Amts- als Ratsjurisdiktion befindliche Einwohner ein gedrucktes Patent erlassen, demzufolge die ersteren 16 Groschen von jedem Hundert Thaler des Werts ihrer Grundstücke, die letzteren aber einen Groschen und acht Pfennige von jedem Thaler des jährlichen Mietzinses in zwei Terminen, und zwar die Hälfte ihres Beitrags binnen 4 Tagen, die andere Hälfte binnen 6 Wochen einzuliefern veranlaßt und ermahnt wurden.[1]

Am 10. September mußten an den Adjutant Rosbizky wieder 55 Thaler an Schanzgeldern erlegt werden.

Am 12. September wurde dem Rate vom Geh. Rate Zinnow angedeutet, binnen dato und dem 15. hujus anderweit 20,000 Thaler auf die Kontribution bei Strafe der härtesten Exekution zu erlegen. Der Rat sah sich daher gemüßigt, mit der Insinuation der gedruckten Patente, die Anlage einer Kollekte von den Hausbesitzern und Mietleuten betreffend, verfahren zu lassen,[2] auch am 13. September den König von Preußen unter dem Erbieten, zwar das alleräußerste thun zu wollen, um auf den 15. dss. anderweit 10,000 Thaler aufzubringen und zu erlegen, in einem dem Geh. Finanzrat Zinnow zum Einschluß überreichten Promemoria „fußfälligst“ anzuflehen, hiesige Stadt mit Abforderung eines mehreren in Gnaden zu verschonen.[3] – Heute rückte das Bataillon von des Erbprinzen von Darmstadt Regiment, welches zeither auf den Wällen in Neustadt kampiert hatte, herein in die Stadt, und marschierte dagegen des Obersten von Loeben Bataillon vom Rohrschen Regimente aus.[4]


  1. G. XXXII. 124u. und G. XXXII. 80b. Vol. II. Bl. 17 flg.
  2. G. XXXII. 109 Bl. 9 flg. und G. XXXII. 125y. Bl. 251b.
  3. G. XXXII. 112 Bl. 10 flg.
  4. G. XXXII. 125y. Bl. 252
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/83&oldid=- (Version vom 29.8.2023)