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hier ankommen, die aber bei den in Garnison liegenden Regimentern mit eingelegt werden sollten. Gegen 12 Uhr kamen die Blessierten und Kranken alle zu Wagen hier an; mit ihrer Unterbringung wurde bis gegen Abend zugebracht.[1]

Am 21. August ging unter Bedeckung von 3000 Mann ein Transport von 27,000 Stück Broten und 1500 Säcken Mehl zur preußischen Armee nach Bautzen früh 5 Uhr von hier ab. Gegen 12 Uhr brachte ein Kommando Husaren dem General von Bornstedt die Nachricht, daß dieser Transport in der Gegend von Lausa von österreichischen Panduren angegriffen worden sei, daher derselbe das ganze Rohrische Regiment und das auf den Wällen zu Neustadt kampierende Fincksche Bataillon mit 8 Kanonen zum Sukkurs abschickte. Abends 10 Uhr kehrten das genannte Regiment und Bataillon wieder zurück und meldete der Oberst von Kleist, daß der von 3 Regimentern von Bautzen aus eingeholte Provianttransport sicher fortgekommen sei.[2] In den 12 Feldbacköfen auf der Wiese an der Elbe wurde heute nicht mehr gebacken.

Am 24. August früh um 4 Uhr ist das ehemals Alt-Schwerinische, jetzt Golzische Regiment von hier wieder aus- und nach Pirna marschiert. – Der General von Bornstedt kündigte dem Rate an, daß, weil bei Freiberg ein österreichisches Armeekorps stehe und zu befürchten sei, daß dasselbe in der Gegend bei Friedrichstadt einbrechen dürfte, alle in Friedrichstadt zeither gelegene – circa 800 – Blessierte und Kranke in die Stadt und deren Vorstädte gebracht werden sollten, und gleichzeitig meldete der Hauptmann von Bredow, als zu den Blessierten kommandierter Offizier, daß wegen der einfallenden kalten Witterung auch die Blessierten aus den Orangeriehäusern, aus der königl. Hoheiten Garten und aus dem Opernhause nächstens gebracht werden müßten und daß, weil Se. Maj. der König von Preußen die Blessierten an keinen andern Ort weiter transportieren lassen wolle, auf deren anderweite Unterbringung Bedacht genommen werden müsse.[3]


  1. G. XXXII. 125y. Bl. 231 und G. XXXIII, 18c. Vol. III. Bl. 151.
  2. G. XXXII. 125y. Bl. 233a.b.
  3. G. XXXII. 125y. Bl. 236.
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Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/76&oldid=- (Version vom 28.8.2023)