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Pirnaische und Wilsdruffer Vorstadt in die Häuser eingelegt werden.[1]

Am 25. Mai verlangte das Feldlazarettdirektorium eine genaue Liste von allen Häusern, in welche die Blessierten einquartiert worden, der General und Kommandant von Bornstedt aber kommandierte in jede Vorstadt 2 Oberoffiziere, welche die Blessierten nach den Regimentern und nach den Namen verzeichnen sollten. – Nachmittags 2 Uhr eröffnete General von Bornstedt dem Rate, daß heute noch anderweit 2000 Mann Blessierte aus Böhmen zu Schiffe anher gebracht würden, zu deren Unterbringung der Rat die schleunigste Veranstaltung treffen solle, denn Se. Maj. der König von Preußen bestände schlechterdings darauf, ungeachtet aller dagegen gethanen Vorstellungen.[2]

Am 26. Mai wurde gegen ½ Zentner alte Leinwand an das Feldlazarettdirektorium überschickt, am 27. Mai aber dem General von Bornstedt gemeldet, daß die vom Feldkriegskommissariate am 24. ds. Mts. angeordnete Dielung eines der Orangeriehäuser vollständig fertig sei.[3]

Am 28. Mai überbrachten die beiden Bürgermeister dem General von Bornstedt die monatlichen Tafelgelder an 100 Thalern und überreichten demselben ein an den Generalmajor von Retzow gerichtetes Gesuch um Erlaß des der hiesigen Stadt zugeteilten Rekrutenquantums.[4] – In der Nacht vom 30. Mai, dem 2. Pfingstfeiertage, zum 31. Mai waren 10 Schiffe mit Verwundeten und Maroden hier angelangt und, da die beiden ausgedielten Gewächshäuser bereits mit Blessierten angefüllt waren, in die noch leeren Orangeriehäuser einstweilen eingewiesen worden; diese Blessierten hatten aber in den Gewächshäusern nicht bleiben wollen und sich selbst in die Bürgerhäuser eingelegt, weil von seiten des Lazarettdirektoriums zu ihrer Wartung und Verpflegung nicht die mindeste Anstalt gemacht worden war. Das Feldkriegsdirektorium verlangte daher


  1. G. XXXII. 125y. Bl. 179 und G. XXXIII. 18b. Bl. 355.
  2. G. XXXII, 125y. Bl. 180.
  3. G. XXXII. 125y. Bl. 181 und G. XXXIII. 18b. Bl. 353, 354.
  4. G. XXXII. 125y. Bl. 182.
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Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/65&oldid=- (Version vom 25.8.2023)