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und bei Leibes- und Lebensstrafe durch den Ratszimmermeister in guten tüchtigen Stand setzen lassen sollte. Die Bezahlung werde durch den Kriegskommissar Casseburg richtig erfolgen.[1]

Am 19. April früh um 4 Uhr rückte das preußische Artilleriekorps, welches bisher in der Pirnaischen Vorstadt gestanden, sowie eine Eskadron Gensd'armes aus hiesiger Stadt aus. Auch kamen früh 80 Stück königl. Pferde hier an und wurden in die Ställe auf der Ostrawiese eingezogen, nachmittags aber schon wieder fortgeschafft. [2]

Am 20. April marschierten früh 7 Uhr die noch hier gestandenen 4 Eskadrons Gensd'armes, sowie das in der Friedrichstadt und in der Wilsdruffer Vorstadt gelegene Rochauische Kürassierregiment aus. – Vom Feldkriegskommissariate erhielt der Rat schriftliche Verordnung, mit Zuziehung des Lazarettdirektors von der Marwitz, des Hofrats Cothenius und des Dr. Ludolph eine Anzahl Häuser zu Lazaretten zu bestimmen. Da nun bereits 27 Lazarette hier errichtet waren, so wurde bei dem Feldkriegskommissariate hiergegen Vorstellung gethan und gebeten, bei Sr. Majestät dahin zu wirken, daß die Kranken in die nächsten Städte verlegt werden möchten.[3] – Nachts 1 Uhr wurde durch dazu kommandierte Ober- und Unteroffiziere in der ganzen Stadt allen denen, welche Pferde hielten, angedeutet, bei Festungsstrafe kein Pferd aus dem Stalle zu ziehen, sondern solche auf die erste Ordre zur Fortschaffung von Fourage parat zu halten.[4]

21. April. Nur mit knapper Not erreichte der Rat durch eindringlichste Vorstellung von der Unentbehrlichkeit der 7 Ratspferde bei dem General von Bornstedt als Kommandanten selbst die Freisprechung dieser 7 Pferde von jenen Fouragefuhren, denn nach dessen Erklärung sollten der königl. Ordre zufolge nur die königlichen und kurprinzlichen, sowie der Gesandten und die Post-Pferde von jenen Fuhren ausgenommen sein. Vormittags 11 Uhr gingen die Offiziere mit den Unteroffizieren


  1. G. XXXII. 125y. Bl. 153 und G. XXXIII. 18b. Bl. 223, 224.
  2. G. XXXII. 125y. Bl. 154.
  3. G. XXXII. 125y. Bl. 155.
  4. G. XXXII. 125y. Bl. 156.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/58&oldid=- (Version vom 24.8.2023)