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noch überstieg und dem großen Winter 1740 gleichkam, daher auch der Elbstrom völlig mit Eis bebrückt worden.[1]

Am 10. Januar sind die infolge Ausschreibens vom 28. vor. Mts. für das Frh. von Wylichsche Regiment in Torgau in den letzten Tagen bei hiesiger Stadt ausgehobenen 33 Mann Rekruten – 235 Mann hatte dieselbe überhaupt zu stellen – durch ein Kommando preußischer Miliz unter Begleitung des Viertelsmeisters Richter, als Marschkommissars, von hier über Meißen nach Torgau transportiert worden.[2]

Am 14. Januar nachmittags 2 Uhr langte der König von Preußen wieder hier ein.[3]

Am 15. Januar wurde das für das 2. und 3. Bataillon Leibgarde bisher im Kadettenhause befindliche Lazarett in das Schneiderinnungshaus verlegt und die Kranken dahin transportiert.[4]

Am 16. Januar vormittags 11 Uhr wurde auf des Königs von Preußen an den General und Kommandeur Frh. von Wylich ergangenen Befehl auf hiesigem Altmarkte an einer gedruckten Pièce unter dem Titel: „Kurzer, doch gründlicher Beweis, daß das Königreich Böhmen Sr. königl. Maj. in Preußen zustehe,“ folgende scharfe Exekution vollstreckt: Punkt 11 Uhr kam ein Kommando von einem Unteroffizier und 8 Gemeinen und formierte mitten auf dem Altmarkte einen Kreis, in welchen ein Adjutant und der Auditeur Wedemeyer traten. Nachdem nun der Scharfrichter Polster durch seinen Knecht in diesem Kreise hatte ein kleines Feuer anzünden lassen, ließ der Offizier das Kommando das Gewehr präsentieren, worauf der Auditeur einen kurzen statum causae des Inhaltes ablas: „Es hätte Se. Maj. der König von Preußen misfällig wahrnehmen müssen, daß eine Schrift im Druck unter dem obenerwähnten Titel herausgekommen wäre. Da aber Se. königliche Majestät an dieser Schrift keinen Anteil nähmen und auf das Königreich Böhmen keine Gedanken hätten, so wollten Sie vor


  1. G. XXXII. 125 y. Bl. 114, 115.
  2. G. XXXII, 125 y. Bl. 115 b
  3. a. a. O. Bl. 115 b.
  4. G. XXXII. 125 y. Bl. 116 und G. XXXIII. 18 b. Bl. 27 flg.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/44&oldid=- (Version vom 17.8.2023)