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er am 18. Dezember in Vorschlag, daß von nun an auf ein Faß Bier 480 Kannen gebraut werden sollten, worüber der Rat schriftliche Verordnung erhalten werde.[1]

Am 19. Dezember faßte der Rat den Beschluß, die sonst übliche Solennität der Lösung der auf dem Kreuzturme befindlichen 3 Feldschlangen am bevorstehenden Weihnachtsfeste für diesmal einzustellen, „weil einesteils solches bei der hiesigen und um hiesige Gegend herumliegenden preußischen Miliz Allarm verursachen würde, andernteils aber diese Kanonen weggenommen werden dürften.“[2] – Der königl. dänische, am hiesigen königl. Hofe weilende Minister, Baron von Berregard, ist von hier nach Polen zu Sr. Majest. dem König, am 20. Dezember der hiesige königl. Oberkapellmeister Hasse mit seiner Familie nach Italien und am 21. Dezember auch der königl. großbritannische, am königl. Hofe hier beglaubigte Gesandte, Lord von Stermont, zum Hoflager nach Polen abgereist.[3]

24. Dezember. Ungeachtet des vorerwähnten Beschlusses mußte auf Anregen des Superintendenten Dr. Am Ende und des Präsidenten von Globig der Rat bei dem General und Kommandanten von Wylich anfragen lassen, ob jene Solennität mit Sr. Maj. des Königs von Preußen Bewilligung vor sich gehen dürfe, worauf derselbe zur Antwort erteilte, daß letzterer bereits gestern von selbst die Beibehaltung dieser Solennität anbefohlen habe, hiervon auch schon an die Garnison und herumliegende Miliz Nachricht gegeben worden sei. Auf Ersuchen des Rats übernahm es sodann der Oberst-Zeugmeister Schmidt, wegen Ladung und Abfeuerung der Kanonen durch einige Mann von der Hausbestallung Ordre zu ertheilen.[4]

Am 25. Dezember als am ersten Weihnachtsfeiertage, sind früh um 4 Uhr die üblichen drei Kanonenschüsse vom Turm gegeben und ist die Feier des Weihnachtsfestes durch nichts unterbrochen worden.[5]


  1. G. XXXII. 125y. Bl. 104, 108b.
  2. G. XXXII. 125y. Bl. 104b, 105.
  3. Dreßdnische Merkw. des Jahres 1756, Seite 95.
  4. G. XXXII. 125y. Bl. 106b bis 108.
  5. B. II. 103g. Bl. 5.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/41&oldid=- (Version vom 21.8.2023)